2022-12-22
Circular Valley
Newsletter 4/2022
23. März 2023: Demo Day I November 2023: Circular Valley® Forum
Genau die richtige Antwort
Circular Valley® Forum: Ein Tag voller Möglichkeiten
Beim großen Treffen zur Circular Economy haben Vertreter der Landesregierung, zahlreiche CEOs und Vorstände von DAX-Unternehmen, großen Mittelständlern und wichtigen wissenschaftlichen Institutionen über Kreislaufwirtschaft diskutiert.
Das Circular Valley® hat kurz vor Weihnachten eine ebenso interessante wie ermutigende Broschüre veröffentlicht: die Dokumentation des ersten Circular Valley® Forums. Sie zeigt eindrucksvoll, welche Herausforderungen und Ideen der Kreislaufwirtschaft die hochkarätigen Panel-Teilnehmer:innen aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft vor rund 800 Gästen erörtert haben. Ihre Themen waren unter anderem Technologie, Regulation, Kommunikation und Kollaboration.
Dokumentation zum Forum kann man hier abrufen.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur eröffnete den Tag optimistisch: „Sie sind Team Zuversicht, Sie sind Team Mut", sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin in ihrer Keynote. Angesichts der gegenwärtigen Krisen sei es entscheidend, von der linearen Wirtschaftsweise der Wegwerfgesellschaft zu einer echten Kreislaufwirtschaft zu gelangen. Und für diese Herausforderung sei das Circular Valley® „genau die richtige Antwort".
Sie sind Team Zuversicht, Sie sind Team Mut.

Mona Neubaur,
NRW-Wirtschaftsministerin
Landesumweltminister Oliver Krischer beschrieb in seiner Keynote eine besondere Beziehung in der Landesregierung: „Zwischen Umwelt und Wirtschaft passt in Nordrhein-Westfalen kein Blatt", sagte er. Für ihn stehe es außer Frage, dass er gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Mona Neubaur Antworten finde, um NRW zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas zu machen.
In der ersten Gesprächsrunde zum Thema Herausforderungen war „Gemeinsam" das immer wiederkehrende Zauberwort. Damit war Zusammenarbeit zwischen Unternehmen gemeint, aber auch gemeinsame Entscheidungen von Wirtschaft und Politik. Zweifelsfrei ist dies für alle Beteiligten ein finanzieller Kraftakt, der Unterstützung benötigt. Eine pragmatische Unterstützung, die in anderen Regionen der Welt bereits angeboten wird. Als Beispiel wurde hier der Inflation Reduction Act in den USA diskutiert.

Im Panel zur Technologie war es übereinstimmende Auffassung, dass die notwendigen technologischen Lösungsansätze glücklicherweise für die meisten Herausforderungen der Emissionsreduktion zumindest im Labormaßstab bereits vorliegen. Dem technischen Rollout steht allerdings häufig Regulation entgegen oder der Umstand, dass bereits andere „Pfade" eingeschlagen wurden, die zu verlassen man sich schwertut. Auch deshalb spielen Startups in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Die Teilnehmer des Panels Regulation sahen übereinstimmend bereits das generell hohe Engagement der Industrie, stellten aber auch fest, dass die notwendigen großen Veränderungen noch nicht schnell genug kommen. Regulation kann Innovationen intensivieren. Dabei sollte sie sich von einer Langfristperspektive leiten lassen. Wenn sie fragt, was in 20 Jahren relevant ist, ergeben sich Ziel- und Planungssicherheit. Bei einer derartigen Sicherheit ebnet Regulation langfristig Wege und ist nicht primär Hürde.
Das dritte Panel zeigte die vielfältigen Möglichkeiten und Bedürfnisse der Kommunikation auf: innerhalb von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politischen Kreisen ebenso wie an eine breite Öffentlichkeit. Über das gute Getane kann und sollte gesprochen werden. Wer vorangeht, sollte dies auch kommunizieren. Neue Narrative über die Chancen der Transformation bieten sie sich an beziehungsweise drängen sich geradezu auf. Das sehr Verlockende einer Kommunikation zur Circular Economy ist, dass hier nicht primär über Verzicht gesprochen werden muss, sondern Chancen kommuniziert werden können.

Eine Circular Economy kann naturgemäß nur funktionieren, wenn es eine Kollaboration aller Teilnehmer entlang der Wertschöpfungskette gibt – das zeigte das vierte Panel. So wie eine Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied, ist auch eine Circular Economy nur so gut wie der positive Beitrag eines jeden Einzelnen zum gemeinsamen Ziel der Kreislaufführung. Wesentlicher Kollaborationspartner mit Beziehungen zu allen Beteiligten einer Wertschöpfungskette ist die Politik. Sie kann mit ihren Instrumenten wie Förderung und Regulierung orchestrierend unterstützen.

Nach diesen Runden konnte das Abschlussplenum auf viel Stoff für einen optimistischen Blick auf die Chancen zurückgreifen. Wenn man aktuell bei der Zirkularität erst im einstelligen oder kleinen zweistelligen Prozentbereich stehe, ergebe sich daraus ein Potential von mehr als 80 Prozent. Eine Circular Economy ist langfristig die Grundlage für Wettbewerbsfähigkeit, sie erfordert allerdings einen breiten Mindset Change. Deutschland verfügt innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft über einen hohen Entwicklungsgrad, eine starke Innovationskraft und ist mit entsprechenden Verfahrenstechniken im Spitzenfeld positioniert. Daher kann es einen wertvollen Beitrag leisten, Industriestandards der Circular Economy zu etablieren, Partnerschaften aufzusetzen, grenzüberschreitende Zusammenarbeit anzustoßen und die Umsetzung jetzt zu beginnen.

Klaus Töpfer, Nathanael Liminski, HA Schult und 270 seiner Mitstreiter
Prominente unterstützen Circular Valley®
Die Initiative für die Rhein-Ruhr-Region hat beim Dinner des Circular Valley® Forums für Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft geworben – und dabei bekannte Fürsprecher auf ihrer Seite gehabt: unter anderem Klaus Töpfer, NRW-Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski, Aktionskünstler HA Schult und 270 seiner Begleiter.
Es gibt verschiedene Formen von Applaus: den anerkennenden-höflichen und den begeisterten. Das festliche Dinner des Circular Valley® Forums in der Historischen Stadthalle Wuppertal war geprägt von der zweiten Form. Viele der mehr als 500 Gäste waren in der Regel schon vorher überzeugte Förderer der Initiative. Diejenigen, die Circular Valley® noch nicht kannten, waren anschließend begeistert, auch dank der vielen prominenten Unterstützer.
Der frühere Bundesumweltminister und UN-Direktor Klaus Töpfer gilt als einer der Väter der Kreislaufwirtschaft – und hat auch im Alter von inzwischen 84 Jahren nichts an Begeisterung für das Thema eingebüßt. „Kreislaufwirtschaft beginnt nicht beim Recycling. Wir müssen Produkte so denken, dass man sie wiederverwerten kann und sie eine längere Lebenszeit haben", sagte Töpfer. Das Duale System und der Grüne Punkt, die er als Minister maßgeblich vorangebracht hat, seien Grundlage einer neuen Branche gewesen. „Und heute ist das eine High-Tech-Branche."

Klaus Töpfer beim Circular Valley® Forum
Foto: Circular Valley®, Jan Turek

HA Schult und Dr. Carsten Gerhardt
Foto: Circular Valley®, Jan Turek
Dass neben den 500 weitere 270 besondere Gäste in Wuppertal zu erleben waren, ist dem Aktionskünstler HA Schult zu verdanken. Er inszenierte seine Trash People in der Stadthalle: lebensgroße Figuren aus Abfällen, mit denen er auf die Vermüllung unseres Planeten aufmerksam macht. Für das Circular Valley® war dies eine besondere Ehre, denn zuvor hatten die Trash People unter anderem an den Pyramiden, auf der Chinesischen Mauer und auf dem Roten Platz in Moskau gestanden. Schult richtete eine kurze und klare Botschaft an die Teilnehmenden beim Forum: „Macht was aus Euch. Ihr seid jung und fähig."
Gleich drei Momente begeisterten Applauses erlebte der jüngste Generalmusikdirektor des deutschsprachigen Raums, Patrick Hahn, mit dem Wuppertaler Sinfonieorchester. Vor ihren Werken erläuterten die Musiker, wie sie sich für das Thema Nachhaltigkeit engagieren. Als ein „Orchester des Wandels" kümmern sich zum Beispiel um Wiederaufforstung, um so auf nachhaltige Weise das Holz für die Instrumente zu erhalten.

Auch von verschiedenen politischen Ebenen gab es Rückenwind für Circular Valley®: Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und der flämische Ministerpräsident Jan Jambon waren auf der großen Videoleinwand zu erleben, der Chef der NRW-Staatskanzlei, Nathanael Liminski, war im Saal dabei. „Mit der Initiative Circular Valley® wollen Sie Schrittmacher der Kreislaufwirtschaft sein, Impulse für unser Land setzen, aber auch darüber hinaus", sagte Stark-Watzinger. Die Bundesregierung wiederum bündele gerade alle Aktivitäten in einer „Strategie zur Kreislaufwirtschaft".
Wir wollen Vorreiter in Europa sein.

Bettina Stark-Watzinger,
Federal Research Minister

Nathanael Liminski beim festlichen Abendessen
Foto: Circular Valley®, Jan Turek
Staatskanzleichef Liminski lobte die Netzwerkarbeit des Circular Valley® als „exzellent". Es bringe große und kleine Unternehmen zusammen, die sich im Markt üblicherweise nicht begegneten. Liminski betonte, dass der Landesregierung viel daran liege, dass man jetzt „in die Umsetzung in der Fläche, also im großen Maßstab" komme und das Ganze nicht auf Nordrhein-Westfalen begrenze. Deshalb liege beim Forum ein „ganz großer Akzent darauf, das grenzüberschreitend zu machen".
Der flämische Ministerpräsident Jambon sorgte in seiner auf Deutsch gehaltenen Rede für eine besondere Geste. Er erläuterte, warum Flandern, NRW und die Niederlande eine gute Tradition der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit pflegten und ideale Bedingungen für ein europäisches Zentrum der Kreislaufwirtschaft bieten. Diese Kooperation wolle er fortsetzen und vertiefen. „Ich reiche Nordrhein-Westfalen die Hand", sagte Jambon und kündigte eine Absichtserklärung Flanderns und des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes an.
Circular Valley Forum 2022 - Highlights
18.11.2022 I Historische Stadthalle Wuppertal

Batch#4
15 neue Circular-Valley®-Startups für den „Giga Impact"
Die Initiative für die Kreislaufwirtschaft hat junge Unternehmen aus der ganzen Welt ausgesucht, die sie im Winter in der erweiterten Rhein-Ruhr-Region fördern wird. Deren Lösungen können Emissionen im ganz großen Maßstab reduzieren.
Für die vierte Runde im Accelerator-Programm des Circular Valley® hat die Jury jetzt 15 internationale Startups von vier Kontinenten ausgewählt, die Lösungen für gewaltige Probleme entwickeln. Ihre Geschäftsmodelle haben einen „Giga Impact". Es geht um Stoffströme, die nicht in Kilogramm oder einzelnen Tonnen gemessen werden, sondern die in einer Dimension von Milliarden Tonnen (Gigatonnen) auftreten. Da sind zum Beispiel CO2, Bauabfälle oder Abwässer. „Wir waren bei den Bewerbungen beeindruckt, wie viele junge Unternehmerinnen und Unternehmer konkrete Ideen haben, um Fortschritte bei den Erneuerbaren Energien, für die Wasseraufbereitung oder die sortenreine Sammlung von Müll haben. Das gibt uns große Hoffnung für unseren Planeten", sagt Dr. Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Circular-Valley®-Stiftung.

Der Circular-Economy-Accelerator unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von den meisten anderen Förderprogrammen:
Während jene meist lokal oder regional ausgerichtet sind, ist das Circular Valley® klar international orientiert.
Die Startups kommen sowohl aus Deutschland und Europa als auch von allen anderen Kontinenten, in der aktuellen Kohorte unter anderem aus Palästina, Kenia, Singapur und den USA.

Bis zum Demoday am 23. März entwickeln die Gründer:innen in der Rhein-Ruhr-Region ihre Geschäftsmodelle weiter und treffen dank des großen Circular-Valley®-Netzwerks zahlreiche Vertreter:innen aus den etablierten Unternehmen. Sie treffen einander in einem familiären Umfeld und helfen sich wechselseitig dank der vielen verschiedenen Perspektiven, die in der Rhein-Ruhr-Region zusammenfinden.

Die neuen Circular-Valley®-Startups haben ihre Schwerpunkte in fünf Bereichen: Plattform-Lösungen, Erneuerbare Energien, Wasseraufbereitung und -entsalzung, Sortenreine Sammlung sowie Baustoffe und -abfälle.
Die Teilnehmer der vierten Kohorte im Überblick:
Plattform-Lösungen
  • Clickwaste I Deutschland
  • Cyrkl I Tschechien/Österreich
  • MikaCycle I Frankreich
Wasseraufbereitung und -entsalzung
  • Colea AgriTech I Palästina
  • CyFract I Deutschland
  • Desolenator I Niederlande
  • Bio-Recycler I Kenia
  • Hydroleap I Singapur
  • Landco I Luxemburg
Erneuerbare Energien
  • 1s1 Energy I USA
  • CO2NVERT I Italien
Sortenreine Sammlung
  • LiveLoveRecycle I Libanon
  • Lixo I Frankreich
  • Rhinopaq I Deutschland
Baustoffe und -abfälle
  • RecycleX I Indien
Workshop
Weite Sprünge, tiefes Denken
Im Vorfeld des Circular Valley® Forums haben sich Circular-Economy-Startups aus aller Welt zu einem „Deep Thinking Matters"-Workshop an der größten Skisprungschanze der Welt in Willingen im Sauerland getroffen. Im Zentrum der zwei Tage, die gemeinsam mit Prof. Channing Robertson von der Universität Stanford konzipiert worden waren, stand die Frage, welche grundlegenden Ansätze der Circular Economy zum Durchbruch verhelfen können.

Die übereinstimmende Bewertung der Möglichkeiten durch die Beteiligten war durchweg positiv. Sie sehen uns grundsätzlich auf einem Planeten der Fülle, einem „Planet of Plenty". Allein wir Menschen stehen uns teilweise selbst im Weg, diese Fülle für alle nutzbar zu machen. Wenn die Sonne jeden Tag rund 10.000 Mal so viel Energie auf die Erde strahlt, wie die gesamte Menschheit an Primärenergie verbraucht, ist dies eine überaus frohe Botschaft. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, welche Technologien mittlerweile existieren, um Wind oder Sonne mit Windrädern und Photovoltaikmodulen in Strom umzuwandeln. Die aktuelle Krise lässt Energie im Herbst 2022 insbesondere in Deutschland als knappes Gut erscheinen. Jedoch ist dies nur die eingeschränkte Verfügbarkeit eines Energieträgers, die infolge der Treibhausgasproblematik ohnehin ein Auslaufmodell sein muss.
Die so genannte energetische Amortisationsdauer von Windkraftanlagen und Photovoltaikmodulen in günstigen Lagen liegt bei wenigen Monaten für Wind und ein bis zwei Jahren für Solar. Das heißt in dieser Zeit haben die Anlagen die komplette Energie, die für ihre Herstellung, den Aufbau und auch einen eventuellen späteren Rückbau benötigt wurde, wieder produziert. Dies schließt die Energie zur Gewinnung der Rohstoffe ein. Damit steht einem exponentiellen Wachstum der erneuerbaren Energien nicht mehr viel im Wege.

So wie die Sonne Energiequelle für alle biologischen Kreisläufe ist, kann sie letztlich unmittelbar und mittelbar auch die wirtschaftlichen Kreisläufe im Sinne einer Circular Economy antreiben. Mit einer hinreichend verfügbaren sauberen erneuerbaren Energie lassen sich die Stoffkreisläufe in der Technosphäre schließen. Letztlich ist das Zerlegen von nahezu allen Produkten in ihre Grundbausteine und Ausgangsstoffe im Wesentlichen eine Frage von Energieeinsatz. Zugegeben, es ist noch ein längerer Weg, die im Überfluss vorhandene erneuerbare Energie nutzbar zu machen. Aber die grundsätzliche Möglichkeit hat die Teilnehmer des „Deep Thinking Matters"-Workshop sehr beflügelt.

Wirtschaftsstandort Wuppertal
Mit Wirtschaftspreis ausgezeichnet
Für die Wuppertalbewegung bedeutete der 20. Oktober die Wiederholung eines eigentlich einmaligen Moments. Zum zweiten Mal erlebte der Verein, dass eine seiner Initiativen mit dem Wuppertaler Wirtschaftspreis in der Kategorie Stadtmarketing geehrt wurde: Das Circular Valley® hat die Auszeichnung 2022 erhalten, so wie die Wuppertalbewegung 2007, als sie eine ehemalige Bahnstrecke (Nordbahntrasse) in Form eines innerstädtischen Fuß-, Rad- und Skatewegs wiederbelebte.
Die Jury von 2022 würdigte, dass Circular Valley® Unternehmen, Start-Ups, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammenbringt und so interdisziplinäre und standortübergreifende kreislaufwirtschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht. Laudator Dietmar Schwabe-Werner, Mitglied der Geschäftsleitung der Mercedes-Benz Vertriebsdirektion West, sagte: „Angesichts der aktuellen Energie- und Klimathemen kommt der Kreislaufwirtschaft eine immer größere Bedeutung zu. Rohstoffe effizienter einzusetzen oder gar zu ersetzen, haben sich zahlreiche etablierte Firmen und Start-ups zum Ziel gesetzt.
Sie alle finden ein Forum im Circular Valley, das für diese Aktivitäten Gründerzentrum und Beschleuniger zugleich ist.

Dietmar Schwabe-Werner,
Mitglied der Geschäftsleitung der Mercedes-Benz Vertriebsdirektion West
Dr. Carsten Gerhardt und sein Team setzen durch ihr Projekt einen neuen Schwerpunkt am Wirtschaftsstandort Wuppertal und haben gezeigt, dass auf diese Weise die heimische Region zum internationalen Zentrum für zirkuläre Wertschöpfung werden kann – das ist Standortmarketing pur."

TechTour I Drees & Sommer
Trilogie der Nachhaltigkeit
Wuppertal stand im Oktober und November im Zeichen der Nachhaltigkeit – und das Circular Valley® Forum war dabei das große Finale. Im Vorfeld gab es zwei Gelegenheiten, sich schon mit zwei Schwerpunkten des Forums zu beschäftigen: Bioökonomie und nachhaltiges Bauen.
Zum ersten Thema brachte die TechTour spannende Unternehmen in die Historische Stadthalle Wuppertal. Beim „Bio-based Scaling & Finance Forum" besuchten die Teilnehmer:innen zahlreiche Live- und Online-Sessions, in denen man 40 Unternehmen verschiedener Größen erleben konnte, die für strategische Finanzierung und Partnerschaften spannend sind. Am zweiten Tag des Tech-Tour-Events präsentierten mehr als 30 ausgewählte „Game Changer" ihre Innovationen für die Land- und Forstwirtschaft, zu biobasierten Chemikalien und Pflegeprodukten. Sie befinden sich in verschiedenen Stadien der Entwicklung junger Unternehmen und sind daher für verschiedene Formen des Investments interessant. Mit dabei war auch das Startup Bioweg, das zur zweiten Kohorte des Accelerator-Programms der Circular Valleys® zählte.

Prateek Mahalwar präsentiert Bioweg bei der TechTour.
Foto: Circular Valley®, Jan Turek
Die TechTour-Community besteht seit über 20 Jahren, war schon in zahlreichen Städten Europas zu Gast und nun erstmals in Wuppertal. Das Circular Valley® und die TechTour passen als Partner hervorragend zusammen. Denn auch das Circular Valley® als Initiative für die Kreislaufwirtschaft wird seine Aktivitäten in der Bioökonomie ausbauen.

Beim Drees & Sommer Themendialog.
Foto: Circular Valley®, Jan Turek
Das international tätige Beratungsunternehmen Drees & Sommer ist auf Bau- und Immobilienthemen spezialisiert. Es bringt Startups und etablierte Unternehmen, Wirtschaft und Wissenschaft auf Augenhöhe ins Gespräch. Beim Themendialog in Wuppertal diskutierte Drees & Sommer gemeinsam mit dem Circular Valley® und den Teilnehmer:innen Zukunftsstrategien für ganze Regionen. Mit Blick auf den Raum von Bonn bis Münster und vom Rheinischen Revier bis Ostwestfalen-Lippe standen dabei kreislauffähige Lösungen für Produkte, Gebäude, Städte und Standorte im Mittelpunkt.

Ein guter Ort, um die Kreislaufwirtschaft zu diskutieren
Circular Valley® auf Nachhaltigkeits-Messe in Köln
Die Greener Manufacturing Show ist eine wichtige Veranstaltung für Unternehmen, die sich ernsthaft mit Nachhaltigkeit beschäftigen.
Es geht dort um Materialien, Verpackungen, grüne Chemie, Energie und Emissionen. Die Greener Manufacturing Show ist folglich auch ein sehr guter Ort, um über Kreislaufwirtschaft zu sprechen. Das Team des Circular Valley® hat das Anfang November gleich auf zwei Weisen getan: mit einem gut besuchten Stand in der Kölner Messehalle und mit der Organisation eines Panels zum Thema Circular Economy. Helmut Schmitz (Der Grüne Punkt), Patrick Glöckner (Evonik), Michael Kroh (Vorwerk) und Moderator Dr. Carsten Gerhardt (Circular Valley®) sprachen darin über biobasierte Materialien, die fossile Kunststoffe ersetzen können. Ihre Gedanken wirkten über das Panel hinaus, wie man bei den anschließenden Diskussionen am Stand des Circular Valleys® gut merken konnte.
Die nächste Greener Manufacturing Show ist für den 8. und 9. November 2023 geplant – und natürlich ist Circular Valley® wieder dabei.

DNP
In Buch und Magazin des Nachhaltigkeitspreises
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) präsentiert seit 2008 die besten Beispiele, wie ökologischer und sozialer Fortschritt schneller gelingen kann. Deshalb stehen das DNP-Team auch im regen Austausch mit dem Circular Valley®.
Das zeigte sich in diesem Winter gleich doppelt: im Magazin des Nachhaltigkeitspreises und in einem Buch, das anlässlich der 15. Verleihung des Preises erschien.
Das Nachhaltigkeitsbuch schildert die Meilensteine der Nachhaltigkeit, erklärt die wichtigsten Zusammenhänge und zeigt die großen Perspektiven. Es liefert praktische Lösungen und Beispiele für gelingenden Wandel aus den 15 Jahren. Die Ehrenpreisträger:innen und die renommiertesten Expert:innen, die Teil der Geschichte des Nachhaltigkeitspreises waren, geben darin Impulse – und eben auch das Circular Valley®. Im Beitrag über die Initiative wird deutlich, warum sie zum richtigen Zeitpunkt kommt. Deutschland war einst Weltmarktführer in der Kreislaufwirtschaft, der Rest der Welt hat aufgeholt, nun ist es Zeit, die nächste Stufe zu zünden. Dazu passt perfekt ein Hotspot, der breit und international aufgestellt ist, eben das Circular Valley®.

Im Magazin des Nachhaltigkeitspreises geht es unter anderem um die Frage, wie die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups gut gelingt. Circular-Valley-Gründer Dr. Carsten Gerhardt und Christian Herrendorf aus dem Kommunikationsteam der Initiative haben auf diese Frage mit dem Gedanken der unternehmerischen Empathie geantwortet. Das bedeutet, dass sich beide Seiten in den jeweils anderen hineinversetzen und ihn mit seinen (auch kulturellen) Besonderheiten verstehen. Dieses wechselseitige Verständnis wird in den Programmen des Circular Valleys® und in den dort entstandenen Partnerschaften gelebt.
Das Magazin „#DNP15" ist als gedruckte Ausgabe in der F.A.Z. erschienen und digital abrufbar.

Networking
Kooperation in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit
Das Circular Valley® wird noch internationaler. Durch das Accelerator-Programm ist seit dem Sommer 2021 bereits ein Netzwerk rund um den Erdball entstanden.
Nun erhält die Zusammenarbeit über Länder- und Kontinentsgrenzen hinweg weitere Dimensionen: Das Circular Valley® und die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) vertiefen ihre Kooperation, wie sie beim festlichen Dinner des Circular Valley® Forums mitteilten. Die GIZ agiert im Auftrag verschiedener Bundesministerien in der Entwicklungspolitik. Gemeinsame Termine im Circular Valley® für die kommenden Wochen sind bereits verabredet – und setzen fort, was mit Onlineworkshops, gemeinsamen Konferenzen und dem Besuch von Ministerin Svenja Schulze im Circular Valley® in den vergangenen Monaten begann.

Ihr Haus, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sieht in der Kreislaufwirtschaft einen wichtigen Hebel für eine sozial gerechte Transformation mit neuen und fairen Jobs sowie zur Erreichung der Umwelt- und Entwicklungsagenden. Gemeinsam mit den Vereinten Nationen strebt Deutschland im Rahmen der Agenda 2030 ein umweltgerechtes Management aller Abfälle an. Das BMZ fördert deshalb neben bilateralen Projekten auch Partnerschaften mit der Privatwirtschaft, Nichtregierungsorganisationen sowie internationalen Initiativen und hat ein eigenes Innovationsprogramm für kreislaufwirtschaftliche Lösungen mit der „PREVENT Waste Alliance" aufgesetzt.
Das Ziel dieses Projekts, um das sich die GIZ im Auftrag des BMZ kümmert, ist eine funktionierende und inklusive Abfall- und Kreislaufwirtschaft, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Besonderes Augenmerk legt das Ministerium darauf, Abfälle in Städten besser zu managen, damit dort die Umwelt weniger belastet wird, und dafür zu sorgen, dass die Meere weniger durch Müll vom Festland verschmutzt werden. Auch zu diesen Themen hat Svenja Schulze im Circular Valley® junge Unternehmerinnen und Unternehmer getroffen und zeigte sich begeistert von den Startups und ihren Geschäftsideen.

Berufskolleg Elberfeld
Kreislauf-Workshops für Schülerinnen und Schüler
Es begann am Morgen wie ein normaler Schulalltag und endete am Mittag mit der spielerischen Gründung eines Startups – so verlief der Workshop, den das Team von Circular Valley® im Berufskolleg Elberfeld in Wuppertal ausrichtete. Das Format wird Schüler:innen künftig regelmäßig angeboten.
Die Workshop-Gruppe hat sich zunächst theoretisch mit Herausforderungen und Lösungen beschäftigt. Die Teilnehmer:innen wählten eines der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und diskutierten, wie man dieses Ziel erreichen kann und wie realistisch der eigene Lösungsansatz ist. Zusätzliche Inspiration erhielten sie durch das Circular-Valley-Team, das ihnen von den Ideen der Startups erzählte, die bisher im Circular-Economy-Accelerator gefördert wurden. So lernten sie zum Beispiel mehr über das Recycling von Batterien oder Windradflügeln.

Anschließend spielten die Schüler:innen dann den Weg eines solchen jungen Unternehmens durch. Sie wählten ein konkretes Problem, erörterten, welches Produkt dagegen helfen könnte und was man braucht, um Kund:innen zu finden sowie Konsument:innen zu erreichen. Am Ende standen vier richtig gute Ideen: ein Tool im Wasserhahn, das den Verbrauch reduziert, ein Logistikunternehmen, das auf Einwegverpackungen verzichtet, eine Firma, die CO2-Filter produziert, und ein Hersteller von E-Zigaretten, die man wiederverwerten kann.
Wer Interesse hat, einen Kreislaufwirtschafts-Workshop in einer Schule durchzuführen, kann sich unter info@circular-valley.org melden.

Media
Großes Medieninteresse
Circular Valley® war in den vergangenen Wochen an vielen Stellen in überregionalen und internationalen Zeitungen, auf Online-Seiten und im Fernsehen zu finden.
Das Interesse an der Initiative zur Circular Economy ist groß. So hat beispielsweise der WDR live vom Circular Valley® Forum gesendet. Das Team um Moderator Christian Licht interviewte Staatskanzleichef Nathanael Liminski und Geschäftsführer Andreas Mucke in der Historischen Stadthalle Wuppertal, außerdem zeigte der Sender die Geschichte zweier erfolgreicher Circular-Valley®-Startups.

Die Wirtschaftswoche hat Gründer Dr. Carsten Gerhardt interviewt und mit ihm unter anderem über das „Ebay für industrielle Abfälle" gesprochen. Die Deutsche Welle berichtete über die Anziehungskraft der Initiative auf junge Unternehmen von allen Kontinenten, die Welt am Sonntag konzentrierte sich auf die Transformation zu einer echten Kreislaufwirtschaft. Und das Packing Journal berichtete über den Rückenwind für die Initiative durch Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger.
Einen Überblick über die Medienberichte finden Sie hier.

Networking
Podcast zur Kreislaufwirtschaft
Andreas Mucke, Geschäftsführer des Circular-Economy-Accelerators, war zu Gast im ELBA-Talk. Das Gespräch hat der Sender „Radio Wuppertal" anschließend als Podcast veröffentlicht.
Mit Moderatorin Lisa Jülich sprach Mucke darüber, wie uns in der heutigen Wirtschaftsweise jede Menge Energie und viele Stoffe verloren gehen, weil sie nicht im Kreis geführt werden, und warum es jetzt „ganz schnell" eine echte Circular Economy braucht. Wuppertal und die erweitere Rhein-Ruhr-Region seien dafür der ideale Ort: „Wir können Wirtschaft, wir können Industrie, wir können erfinden, wir können innovativ sein", sagte Mucke. Mit den vielen Netzwerk-Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik solle das Circular Valley® ein Hotspot für die Kreislaufwirtschaft werden, so wie das Silicon Valley der Hotspot für die Digitalwirtschaft ist.

Die Möglichkeit einer besonderen Kooperation stellte Mucke am Ende mit Blick auf die Nachbarländer vor. Mit Flandern und möglicherweise den Niederlanden könnte eine grenzüberschreitende Kreislauf-Initiative erwachsen. Er versprach:
Wir werden die Netzwerke 2023 weiter verbreitern.

Andreas Mucke,
Managing Director of the Circular Economy Accelerator
Der Podcast ist hier zu hören: ELBA Talk mit Andreas Mucke - Radio Wuppertal.

2023
Save the date
23. März 2023
Demo Day
Die Startups der vierten Kohorte des Accelerator-Programms werden die Ergebnisse ihrer Circular-Valley-Zeit vor großem Publikum präsentieren. Die jungen Unternehmen kommen mit Ideen in die erweiterte Rhein-Ruhr-Region, die Lösungen im Giga-Maßstab für unseren Planeten bedeuten können. Während des Programms entwickeln sie diese Ideen weiter und versprechen für den Demo Day höchstspannende Einblicke. Erfahrungsgemäß ist dieser Abend auch immer wieder der Anfang besonderer Partnerschaften zwischen etablierten Unternehmen und Gründer:innen.
November 2023
Circular Valley® Forum
Das große Treffen zur Circular Economy hat im November 2022 eine beeindruckende Premiere erlebt. Mehr als 800 Gäste haben einen Tag lang über Herausforderungen und Lösungen auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft diskutiert und viele Ideen für ihre Zukunft mitgenommen – auch dank der prominenten Besucher, die beim festlichen Dinner auf der Bühne zu erleben waren. Das zweite Forum wird genau dort anknüpfen und einen Tag der Inspiration sowie des hochwertigen Austauschs bieten.