2024-09-13
Circular Valley
Newsletter 3/2024
Historische Stadthalle Wuppertal - 15. November
Circular Valley Forum im Zeichen des Handelns
Das große Jahrestreffen der Kreislaufwirtschaft bringt am 15. November mehr als 1200 Entscheiderinnen und Entscheider zusammen – und zeigt eine wichtige Entwicklung: Im Austausch geht es nun um konkrete Projekte, die dank Circular Valley entstanden sind.
Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen dem Circular Valley Forum und anderen Branchentreffen: Die Menschen, die hier zusammenkommen, kennen einander. Sie sehen sich regelmäßig im Jahr, arbeiten gemeinsam an Fortschritten in der Kreislaufwirtschaft und teilen ihre Erkenntnisse gerne mit anderen.

Folglich steht das Circular Valley Forum am 15. November in der Historischen Stadthalle Wuppertal im Zeichen des Handelns:
Wir haben in den vergangenen Jahren die Idee der Kreislaufwirtschaft in die Köpfe der Menschen gebracht und viele Partnerinnen und Partner dafür gewonnen. Es ist schön zu sehen, dass wir nun gemeinsam in die Umsetzung gehen.

Carsten Gerhardt,
Chairman of the Circular Valley Foundation
Diesen Ansatz unterstützen mehr als 1200 Entscheiderinnen und Entscheider beim Circular Valley Forum: Vorstandsvorsitzende aus den großen Konzernen sowie innovativen Mittelständlern, Führungskräfte aus Forschung und Hochschulen sowie wichtige Akteure der Zivilgesellschaft. Dabei wird es in der Historischen Stadthalle zwei Formate geben: Diskussionen über die Leitthemen auf der großen Bühne und Roundtablegespräche zu spezifischen Fragestellungen beziehungsweise Projekten in den Sälen des ehrwürdigen Gebäudes. Dabei ist die Teilnahme auf Circular Valley Netzwerkpartner beschränkt.

Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei und NRW-Europaminister, bestätigt den besonderen Stellenwert des Circular Valley Forums: „Es ist ein Ort der zupackenden Zuversicht.“ Liminski wird deshalb ebenso beim Forum dabei sein wie Sarah Ryglewski, Staatsministerin im Kanzleramt, Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen und Schirmfrau des Circular Valley, und NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.

Ein Beispiel für die zupackende Zuversicht ist die Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und Flandern. Beim Circular Valley Forum 2023 haben die Ministerpräsidenten beider Regionen die erste grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Kreislaufwirtschaft vereinbart. Beim diesjährigen Forum wird zu sehen sein, wie das Memorandum of Understanding inzwischen mit Leben gefüllt wurde. Die Beteiligten, darunter viele Partner aus dem Circular-Valley-Netzwerk, arbeiten in drei Projekten zusammen: in der Chemischen Industrie, bei Batterien und bei Baustoffen.

Diese Arbeit wird ein Thema auf der großen Bühne sein. Hinzu kommen unter anderem Logistik und die besondere Rolle der Häfen, die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie, die die Bundesregierung jüngst vorgestellt hat, regionale Kooperationen sowie die Kommunikation der Circular Economy mit den Mitteln der Kunst. Dazu werden die Künstler Tony Cragg und HA Schult mit besonderen Beiträgen in Wuppertal überraschen.

Einen Blick in die Zukunft der Kreislaufwirtschaft gibt es am frühen Abend des Circular Valley Forums. Dann präsentieren 18 Startups von sechs Kontinenten ihre Geschäftsmodelle auf der Bühne. Die Gründerinnen und Gründer kommen aus Argentinien, Australien, den USA, Indien, Uganda, Nigeria, Tansania und Europa nach Wuppertal. Die Ideen der jungen Unternehmen zielen auf regenerative Energie und Energiespeicherung, mechanisches Recycling von Kunststoffen und die zirkuläre Nutzung von Maschinen und Anlagen. Und sie sind alle bestens geeignet, rasch in die Umsetzung mit Partnern zu kommen, die man beim Circular Valley Forum kennengelernt hat.
Weitere Information und die Registrierungsmöglichkeit fürs Forum finden Sie hier.

Batch#7
Startups aus Australien, Uganda und den USA kommen ins Circular Valley
Die Initiative für Kreislaufwirtschaft holt im Herbst 18 junge Unternehmen von sechs Kontinenten in die erweiterte Rhein-Ruhr-Region. Die Gründerinnen und Gründer machen Treibstoff aus Plastikmüll, holen Schwermetalle aus dem Wasser, recyclen große Mengen Kleidung und entwickeln dringend benötigte Energiespeicher.
Sie leben und arbeiten an den verschiedenen Enden der Welt und haben doch zwei Gemeinsamkeiten: Sie verhindern Schadstoff-Emissionen im großen Stil – und sie treffen sich dazu alle im Herbst in Nordrhein-Westfalen. Die Jury der Circular Valley Stiftung hat 18 Startups ausgewählt, die sie in der erweiterten Rhein-Ruhr-Region fördert. Die Sitze der jungen Unternehmen reichen von Argentinien bis Australien und von Schweden bis nach Uganda.

Die Gründerinnen und Gründer werden ihre Geschäftsmodelle im Circular Valley entscheidend voranbringen. Die Initiative für die Kreislaufwirtschaft stellt ihnen hochkarätige Coaches und Mentoren an die Seite, ermöglicht einmalige Blicke in die Praxis der Industrie und vermittelt dank ihres großen Netzwerks Kontakte zu potentiellen Partnern und Investoren.

Höhepunkt des Förderprogramms ist das Circular Valley Forum am 15. November. Dort werden mehr als 1400 Entscheiderinnen und Entscheider zu Gast sein und können beim DemoDay auch die Ideen der Startups kennenlernen. Von diesem umfassenden Förderprogramm haben inzwischen über 100 junge Unternehmen aus der ganzen Welt profitiert. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum großen Ziel von Circular Valley: der Transformation von einer linearen zu einer echten Kreislaufwirtschaft.

Die neue Runde des Förderprogramms hat drei thematische Schwerpunkte:
1. Regenerative Energie und Energiespeicherung: Basis einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist die Energiewende. Deshalb spielt das gesamte Spektrum dieses Themenfelds in der neuen Förderrunde eine zentrale Rolle: von der Erzeugung über die Umwandlung und die Effizienzsteigerung bis hin zur Speicherung.

2. Mechanisches Recycling von Kunststoffen: Auch der zweite Schwerpunkt ist breit definiert. So haben die jungen Unternehmen zum Beispiel Geschäftsmodelle zum Recycling von Verpackungen oder zum Recycling in Unternehmen entwickelt. Das Ziel von Circular Valley sind neue Methoden, um Qualitäten auf hohem Level zu halten, und neue Verfahren, um Kunststoffe vielfach wiederverwenden zu können.

3. Zirkuläre Nutzung von Maschinen, Anlagen, Geräten und Einrichtungsgegenständen: Die Startups in diesem Bereich kümmern sich unter anderem darum, die Wertstoffe aus alter Kleidung sauber zu trennen, Abfälle aus dem 3D-Druck wieder einzusetzen und ungenutzte Produktionskapazitäten zu vermitteln.
Die Start-ups im Überblick:
Regenerative Energie und Energiespeicherung
Carbo Energy Storage C-Corp
Argentinien

Heaten Germany
Deutschland

Hydrogenea
Deutschland

Re:notch Energy
Schweden
Mechanisches Recycling von Kunststoffen
Craft Planet
Nigeria

Flux Polymers
Deutschland

Kyuka ventures innovation hub
Uganda

Novoloop
USA

Waste to Wealth
Tanzania
Zirkuläre Nutzung von Maschinen, Anlagen, Geräten und Einrichtungsgegenständen
BioFashionTech
Niederlande

QiTech Industries GmbH
Deutschland

Ressourcly
Deutschland

Triangular-PST
Deutschland

WorkbenchX
Australien
Sonstige
Carbon Craft
Indien

Circonomit
Deutschland

instrAction
Deutschland

Nunos
Deutschland

12. und 13. März 2025
Hochkarätige Gäste bei der Circular Valley Convention
Im März 2025 wird es in Düsseldorf erstmals eine große Messe zur Kreislaufwirtschaft geben – mit umfangreichem Vortrags- und Diskussionsprogramm. Dafür haben zahlreiche Entscheider und internationale Unternehmensvertreter zugesagt.
Der CEO von Johnson Matthey, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, der CEO des Grünen Punkts, führende Vertreter der Ellan McArthur Foundation, von Mircrosoft, BMW und dem WWF – sie alle haben schon jetzt zugesagt, am 12. und 13. März bei der ersten Circular Valley Convention dabei zu sein. Auf der Messe in Düsseldorf steht die Zukunft der Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt („Uniting Industries for a Circular Tomorrow“). Die Bedeutung der beiden Tage lässt sich bereits ein halbes Jahr vor dem Start an der Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ablesen. Weitere Gäste, insbesondere aus der Politik, werden in den nächsten Wochen bekanntgegeben.

Die Convention hat einen ganzheitlichen, branchen- und materialübergreifenden Ansatz. Sie wird deshalb einen Rundum-Überblick über den Entwicklungsstand der Circular Economy geben und zugleich die Themenwünsche der Besucher vertiefen. Umfragen haben ergeben, dass besonders großes Interesse am Wertstoff-Kreislauf von Plastik, an nachhaltigem Bauen, Verpackungen, Logistik, Digitalisierung und elektronischen Geräten besteht. Das haben die Programmmacher berücksichtigt und frühzeitig hochkarätige Zusagen für die dazugehörigen Vorträge und Gesprächsrunden bekommen.

Tickets, die Registrierungsmöglichkeit und weitere Informationen finden Sie auf www.cvc-duesseldorf.com. Leserinnen und Leser des Circular-Valley-Newsletter erhalten dort einen exklusiven Rabatt: Verwenden Sie den Buchungscode CVSTIFTUNGCVC und sparen Sie 100 Euro auf Ihr Ticket. Zusätzlich erhalten Sie einen Early-Bird-Nachlass von 100 Euro, wenn Sie Ihr Ticket bis zum 15. November 2024 buchen.
Tickets, die Registrierungsmöglichkeit und weitere Informationen finden Sie auf www.cvc-duesseldorf.com
Aktuelle Informationen finden Sie in der Pressemitteilung

Neue Partner
Borussia Dortmund wirbt für Circular Economy
Der Fußball-Bundesligist hat auf eindrucksvolle Weise seine Partnerschaft mit Circular Valley präsentiert: zur Saisoneröffnung im ausverkauften Stadion.
Die Rhein-Ruhr-Region ist international ebenso für ihre Industrie- und Wissenschaftsinfrastruktur bekannt wie für ihre erfolgreichen Fußballvereine. Einer davon ist jetzt Partner von Circular Valley: Borussia Dortmund. Als erstes Zeichen dieser Kooperation bekamen mehr als 80.000 Fans im Stadion und viele weitere vor den Bildschirmen Bandenwerbung mit einer gemeinsamen Botschaft zu sehen: „Zero waste wins“.

Eine echte Kreislaufwirtschaft braucht gleichermaßen die Industrie wie die Verbraucherinnen und Verbraucher. Schließlich findet der größte Teil des Materialmixes in den Privathaushalten statt. Der Sport hat die einzigartige Fähigkeit, die Verbraucher auf einer persönlichen Ebene zu erreichen. Borussia Dortmund wolle angesichts seiner großen Popularität mit gutem Beispiel vorangehen und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen, sagte der Geschäftsführer des Vereins, Carsten Cramer, beim Circular Valley Forum 2023.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur begrüßte die neue Partnerschaft ausdrücklich: „Borussia Dortmund kommt ins Team des Circular Valley und ich finde das passt sehr gut. Die große Herausforderung, vom linearen Wirtschaften hin zur erfolgreichen Circular Economy zu kommen, braucht echte Teamplayer. Und da kann Fußball – ein starker Fußballverein wie Borussia Dortmund – eben zeigen, dass es anders geht, dass man sich zutraut, die Dinge nicht mehr so zu machen, wie man sie immer gemacht hat, sondern innovativ zu sein, auch in den Bereichen, die nicht direkt auf dem Fußballplatz stattfinden.“

Carsten Cramer erklärte, wie der BVB das Thema Kreislaufwirtschaft praktisch angeht: „Wir haben ein gut funktionierendes Mehrwegbechersystem im Signal Iduna Park. Wir generieren viel Ab- und Schmutzwasser, das wir auch überlegen, in unseren Kreislauf zu überführen, um daraus wieder Nutzwasser zu machen. Und wir haben unter unserer Liegenschaft unter dem Signal Iduna Park auch Grubenwasser, das Abwärme generiert, die wir auch dem Energiekreislauf zu einem späteren Zeitpunkt wieder zuführen wollen.“

Neue Partner
Unterstützung aus dem Süden der Republik
Das Netzwerk von Circular Valley wächst auch räumlich immer weiter. Eines der jüngsten Mitglieder hat seinen Sitz in Freiburg: die Fachspedition karldischinger.
Der Logistikdienstleister karldischinger feiert nächstes Jahr 50. Geburtstag. Das Unternehmen hat also schon eine ganze Reihe von Umbrüchen in seiner Branche erlebt und stets die richtigen Antworten gefunden. Das zeigt sich heute gleichermaßen in der Breite und Tiefe des Portfolios.

Neben Transport-, Lager- und Umschlagsleistungen ist das Unternehmen aus Freiburg auch auf verschiedene Aspekte moderner Logistik spezialisiert, kümmert sich um Supply-chain-Lösungen und E-Commerce – und ist nun Partner von Circular Valley. Da die Logistik für die Kreislaufwirtschaft eine enorme Rolle spielt und umgekehrt, wird es für beide Seiten einen wertvollen Wissensaustausch und in der Folge möglicherweise gemeinsame Projekte geben.

Erfolge
Große Erfolge für Circular-Valley-Startups
Förderung in Millionen-Höhe, ein wichtiger Messeauftritt und zwei namhafte neue Partner – die vergangenen Wochen waren höchst erfreulich für die jungen Unternehmen, die im Circular-Economy-Accelerator-Programm unterstützt wurden.
VCG.AI

Der Europäische Innovationsrat (EIC) hat VCG.AI als eines der besten Deep-Tech-Unternehmen des Kontinents ausgewählt. Das bedeutet für das Startup aus Stuttgart eine doppelte Auszeichnung: Es erhält 2,5 Millionen Euro für die Weiterentwicklung seiner Idee – und es hat sich in einem intensiven Wettbewerb behauptet. Von 969 Bewerbern kamen 347 in die engere Auswahl. 68 setzten sich schließlich durch.


VCG.AI hat den „Value Chain Generator“ entwickelt. Dieser hilft Unternehmen, organische Nebenprodukte und Abfälle in gewinnbringende Vermögenswerte zu verwandeln. Mitgründer und CEO Jon Goriup sieht sein Team und sich in ihrem Ansatz bestätigt: „Ein effizienter Übergang zu einer Kreislauf- und Netto-Null-Wirtschaft ist eine der dringendsten Herausforderungen unserer Zeit. KI muss dabei eine zentrale Rolle spielen. Die Unterstützung durch den EIC-Fonds wird uns helfen, unsere Lösung weiter zu skalieren.“ VCG.AI war Teil des Batch 6.


Photo: Jon Goriup, VCG.AI

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Revoltech

Das junge Unternehmen Revoltech aus Batch 3 hat zwei wichtige Partner für die zirkuläre Transformation in der Textilwirtschaft gewonnen: Die Volkswagen Gruppe arbeitet mit dem Startup zusammen, um dessen pflanzliche Lederalternative LOVR im Fahrzeuginnenraum einzuführen. Und die Schweizer Uhrenmarke ID Genève Watches plant, LOVR in die Armbänder der nächsten Kollektion einzusetzen.


Photo: Montgomerey Wagner, Revoltech

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Polycare

Polycare aus Thüringen – ein Startup aus dem ersten Batch im Sommer 2021 – hat sein zementfreies und wiederverwendbares Mauersystem namens Sembla erstmals auf einer Messe präsentiert. Auf der polis Convention in Düsseldorf konnte man die Erfindung sehen und anfassen. Für alle, die dort nicht dabei sein konnten, hat Polycare ein Video veröffentlicht, in dem zu erleben ist, wie Sembla im Aufbau funktioniert. Das Video ist hier zu finden.


Photo: Andreas Kunsmann, Polycare


NKWS
Nationale Strategie: Guter Start und weitere Ideen
Die Bundesregierung hat im Sommer ihren Plan für den Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft präsentiert. Circular Valley war eng in den Prozess eingebunden und schlägt weitere Schritte für die Strategie vor.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat den Entwurf für die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) vorgelegt und dazu intensiv Meinungen eingeholt. Vertreterinnen und Vertreter von Spitzenverbänden aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft sowie von Gewerkschaften und den Ländern diskutierten im Sommer den Plan – darunter auch Circular Valley und seine Partner. Die Befragten betonten die große Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, für die Rohstoffversorgung der Unternehmen sowie für den Klima- und Umweltschutz.
Die Strategie soll helfen, diese Potentiale der Kreislaufwirtschaft zu heben. Ein zentrales Ziel der NKWS ist es, den Primärrohstoffverbrauch pro Kopf bis 2045 zu halbieren. Dies soll unter anderem durch Standards für langlebige Produkte und Güter, digitale Produktpässe, Quoten für den Einsatz von Rezyklaten auf EU-Ebene, ökonomische Anreize und die Stärkung eines nachhaltigen Konsums etwa durch das neue „Recht auf Reparatur“ gelingen.

Circular Valley begrüßt den Entwurf und den Konsultationsprozess ausdrücklich. Zugleich betonte die Initiative, die Bedeutung der Strategie, weil sie den Unternehmen Planungssicherheit geben kann. Für die weitere Entwicklung der Strategie macht Circular Valley drei Vorschläge:
  • 1
    Die Konsumenten-Ebene stärker berücksichtigen
    Verbraucherinnen und Verbrauchern spielen bei den Stoffströmen und der Vermischung von Materialien eine große Rolle. Der Trend zu Lieferdiensten kann deshalb helfen, die Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Wenn die Unternehmen nicht nur Produkte bringen, sondern Materialien auch wieder mitnehmen, erleichtert das die saubere Trennung und erneute Nutzung der Stoffe erheblich.
  • 2
    Internationale Dimension bedenken
    Deutschland und Europa können in der Circular Economy eine Vorreiterrolle übernehmen. Dabei müssen sie allerdings auch beachten, dass andere Teile der Welt noch in einer anderen Phase sind. Dort befindet sich der Verbrauch von Gütern in vielen Bereichen noch im Aufbau. Das muss bei der Entwicklung internationaler Konzepte berücksichtigt werden.
  • 3
    Chemisches Recycling nutzen
    Das mechanische Recycling ist in Deutschland weit entwickelt. Es gibt aber zahlreiche Produkte und Materialmischungen, die auf diesem Wege nicht wiederverwertet werden können. In diesen Fällen ist das Potential des chemischen Recyclings groß und noch nicht gehoben. Circular Valley schlägt vor, für solche Prozesse ähnlich große Anlagen wie fürs mechanische Recycling zu schaffen.

Kö-Bogen II
Partnertalk mit eindrucksvoller Kulisse
Vertreterinnen und Vertreter des Circular-Valley-Netzwerks haben sich im August für ihre vertraulichen Gespräche an einem besonderen Ort getroffen: vor Europas größter grüner Gebäudefassade.
Der Kö-Bogen II liegt nahe der berühmten Einkaufsmeile von Düsseldorf und wird inzwischen fast so oft fotografiert wie der Boulevard. Der Grund: Die Fassade des Gebäudes, in dem sich Geschäfte und Büros befinden, ist mit acht Kilometern Hainbuchenhecke bepflanzt. Mehr als 30.000 Pflanzen bedeuten die größte grüne Gebäudefassade in Europa. Der eindrucksvolle Bau des Architekten Christoph Ingenhoven war deshalb die erste Station des jüngsten Partnertalks von Circular Valley.

Die vertraulichen Gespräche sind mittlerweile regelmäßig mit einem besonderen Ort verbunden. Im Frühjahr besichtigten die Partner ein nach dem Cradle-to-cradle-Prinzip geschaffenes Gebäude im Düsseldorfer Medienhafen und nun den Kö-Bogen II. Nach der Besichtigung wechselten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer weiteren Architektur-Ikone: ins 94 Meter hohe Dreischeibenhaus, das in den späten 1950er Jahren entstand. Dort diskutierten sie in den Räumen der Unternehmensberatung Kearney.
Input kam dabei von Martin Belz, der seit mehr als 40 Jahren Experte für Begrünungen ist. Für die Jakob Leonhards Söhne GmbH hat er das Projekt am Kö-Bogen II verantwortet, heute ist er Senior-Experte des Freiburger Unternehmens CityArc. Belz erklärte den Circular Valley-Partnern unter anderem, wie man eine Technik entwickelt, um acht Kilometer Hecke zu bewässern.

Belz betonte die zahlreichen Vorteile von begrünten Städten. Sie regulieren die Temperatur, binden CO2 und Feinstaub, produzieren Sauerstoff, speichern Wasser, mindern Lärm und schaffen Lebensräume für Tiere. All das verbessere letztlich die Lebensqualität der Menschen.

Der Experte versorgte die Diskussion zudem mit einer These zu Photovoltaikanlagen. Er halte es für einen Fehler, diese als Lösung aller Probleme zu sehen. In Innenstädten seien sie oft sogar kontraproduktiv, da sie viel Wärme abstrahlen und einen geringen Wirkungsgrad haben.
Photovoltaik allein ist nicht nachhaltig. Eine Kombination ist unerlässlich. Unsere Stadt braucht Kühlung, und die kommt von Pflanzen, denn sie haben einen Wirkungsgrad von 100 Prozent.

Martin Belz,
Verantwortlich für das Projekt am Kö-Bogen II

Brussel
Sommerfest mit Kommissionspräsidentin
Nordrhein-Westfalen und insbesondere das Rheinland haben in Brüssel ihre Stärken präsentiert. Beim Besuch von Ursula von der Leyen und dem Kabinett von Hendrik Wüst war auch Circular Valley bestens vertreten.
Das Rheinland war in diesem Jahr offizielle Partnerregion des Sommerfests in der Brüsseler Landesvertretung. Es organisierte daher federführend das erste große Netzwerkevent für Nordrhein-Westfalen in der europäischen Hauptstadt nach der Wahl am 9. Juni. Unter den rund 1200 Gästen waren EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sowie Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Umweltminister Oliver Krischer. Für die Vertreterinnen und Vertreter von Circular Valley bot das Sommerfest eine hervorragende Gelegenheit, ihre Themen mit der Landesregierung, den Netzwerkpartnern und den Europapolitikern zu vertiefen.

Ministerpräsident Wüst betonte die Stärken der federführenden Region: „Das Rheinland ist europäisches Drehkreuz und Metropolregion mit starker Wirtschaft, lebendiger Kultur und bestechender Lebensqualität. Hier werden Tradition und Moderne vereint – auf dem Weg von der Kohle zur KI ebenso wie bei der Entwicklung hin zur klimaneutralen Wirtschaft. Diese Veränderungen können wir am besten gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn realisieren.“ Ein sehr gutes Beispiel für die Kooperation über Landesgrenzen hinweg ist die Zusammenarbeit von NRW und Flandern in der Kreislaufwirtschaft.

Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin und Schirmfrau des Circular Valley, verband das gastgebende Land und den Ort des Festes: „Als echte Transformationsregion werden im Rheinland so die Weichen für eine Zukunft gestellt, in der sich ökologische Nachhaltigkeit und ökonomischer Wohlstand gegenseitig verstärken. Der Erfolg dieser Transformation hängt aber auch von der Politik der EU ab. Deshalb werden wir als Landesregierung dazu beitragen, gemeinsam in einer starken europäischen Gemeinschaft unseren Wohlstand und unsere Freiheit zu sichern.“

Für den innovativen Charakter der Metropolregion standen in Brüssel neben Circular Valley weitere Aussteller wie Fraunhofer IEG, das Forschungszentrum Jülich und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.


TraWeBa
Wie Digitalisierung den Batterien hilft
Circular Valley ist einer der Partner im Projekt TraWeBa. Die Beteiligten haben sich im Sommer mit Elektro-Mobilität und der „digitalen Batterie“ beschäftigt.
Zum jüngsten Treffen des Transformations-Hubs Wertschöpfungskette Batterie (TraWeBa) wurde mit einer klugen Bitte und Aussicht eingeladen – und zwar so: „Stellen Sie sich vor: Ein Autohersteller verwendet prädiktive Analytik, um den Zustand seiner Fahrzeugbatterien vorherzusagen, und kann so rechtzeitig Wartungsmaßnahmen ergreifen, um Ausfälle zu vermeiden und die Lebensdauer der Batterien zu verlängern. Diese Daten werden dann verwendet, um den sicheren Transport der Batterien durch die Lieferkette zu gewährleisten, wodurch nicht nur Kosten und Risiken gesenkt, sondern auch Umweltauswirkungen minimiert werden.“

Dr. Kai-Philipp Kairies, CEO und Mitgründer von ACCURE Battery Intelligence, erläuterte passend dazu im Vernetzungsworkshop bei Mitorganisator HDI TH!NX in Berlin, welche Chancen die Digitalisierung in der Batteriewelt bietet. Als Wissenschaftler und Unternehmer in der Energiespeicherung und nachhaltigen Mobilität hat er mit seinem Team eine leistungsstarke Cloud-Plattform entwickelt, die Unternehmen bei der Analyse und Nutzung ihrer Batteriedaten unterstützt. Der Begriff prädiktive Analytik bedeutet in diesem Zusammenhang, die Leistung der Batterien zu verbessern, die Komplexität der Daten durch KI zu verringern und so die Risiken des Betriebs sowie der Investitionen zu minimieren.

Kai Brueggemann verknüpfte seinen Vortrag mit einem ungewöhnlichen Lebenslauf. Der Global Head of Marine bei HDI Global SE begann seine Karriere in der deutschen Marine und studierte später Nautik-Wissenschaften. Nach mehreren Jahren in internationalen Logistikrollen spezialisierte er sich auf Marine Risk Engineering. Als Kapitän weiß er um die tragende Rolle, die die Seefracht bei der Transformation zur E-Mobilität spielt. Die damit verbundenen Herausforderungen analysierte er unter dem Titel "Die Wende zur E-Mobilität im Kontext globaler Lieferketten".
TraWeBa ist ein länderübergreifendes Konsortium, das sich um den Wissens- und Technologietransfer entlang der Wertschöpfungskette der Batterie kümmert. Zusammen mit Circular Valley arbeiten daran das Automotive-Cluster Ostdeutschland, die Automotive-Agentur Niedersachsen, die Initiative für Innovation und Standort im Saarland und vier Fraunhofer-Institute. Für Circular Valley kümmern sich Dr. José Diez-Rodríguez und Sumukha Todea um das Projekt, das von Dr. Jens Katzek geleitet wird.

NRW.Global Business
Internationale Repräsentanten informieren sich im Circular Valley
Mitarbeitende der Handelsagentur für ausländische Unternehmen, NRW.Global Business, waren im Land unterwegs, um vor Ort zu sehen, warum Nordrhein-Westfalen ein Vorreiter im nachhaltigen Wirtschaften ist. Erste Station: Wuppertal.
NRW.Global Business ist weltweit vertreten. Ansprechpartnerinnen und -partner der Handelsagentur sind in Japan, den USA, China, Indien, Israel, Polen, der Türkei und dem Vereinigten Königreich zu finden. Die landeseigene Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft ist dort der entscheidende Kontakt für alle Unternehmen, die in Nordrhein-Westfalen investieren oder sich ansiedeln wollen, die Wachstumsmärkte erschließen sowie sich mit internationalen Geschäftspartnern zusammenschließen möchten.

Die Teams in den Auslandsbüros halten sich deshalb über die Entwicklungen im bevölkerungsreichsten Bundesland auf dem Laufenden – und zwar direkt vor Ort. Im Sommer sind die Mitarbeitenden der Auslandbüros im Bergischen Land und im Ruhrgebiet zu Gast gewesen.

Erste Station war das Circular Valley. Der Besuch brachte eine schöne Rückmeldung mit sich: Für die Vertreterinnen und Vertreter von NRW.Global Business hat die Initiative für die Kreislaufwirtschaft mit ihrer Gründung vor dreieinhalb Jahren den hiesigen Startschuss für die nächste industrielle Revolution gegeben. Heute zeige sie mit ihren zahlreichen Partnern, warum die Rhein-Ruhr-Region der ideale Ort ist, um innovative Ideen aus aller Welt umzusetzen.

Weitere Themen auf der Tour waren Datensicherheit, Bio-Medizin und Wasserstoff-Tankstellen.
2024 - 2025
Save the date
15. November 2024
Stadthalle Wuppertal
Circular Valley® Forum
Das Forum ist das große Treffen der Circular Economy in Deutschland und bringt Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Sie tauschen sich über den aktuellen Stand der Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaftsweise aus, lernen Lösungen für aktuelle Herausforderungen und neue Geschäftsideen kennen.
12. -13. März 2025
Düsseldorf, Areal Böhler
Circular Valley Convention
Die Circular Valley Convention ist die Plattform für die industrielle Kreislaufwirtschaft. Sie bildet die ganze Bandbreite der Circular Economy in all ihren Dimensionen ab und bringt Top-Entscheider aus Unternehmen, Start-ups, Forschung, Politik und Gesellschaft an einem Ort zusammen.