CIRCULAR
VALLEY
FORUM
16. November
2023
View of the large hall at the Circular Valley Forum. More than 1000 guests were present at the Historische Stadthalle Wuppertal.
2023-11-20
Minister: Das Circular Valley Forum ist ein Ort der zupackenden Zuversicht
Beim Gipfeltreffen der Kreislaufwirtschaft gab es viele Beispiele für den Fortschritt in der Circular Economy: die erste grenzüberschreitende Zusammenarbeit zweier Regionen, 14 vielversprechende Geschäftsmodelle von internationalen Startups und Unterstützung von den Vereinten Nationen.
Für NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst begann das Circular Valley Forum am Donnerstag (16. November) mit doppelter Freude. In der Historischen Stadthalle Wuppertal entdeckte er zwei Werke des Künstlers Tony Cragg, dessen erklärter Fan er ist. Gerahmt von den beiden Skulpturen sorgte er dann mit seinem flämischen Kollegen Jan Jambon für einen historischen Moment: Die Ministerpräsidenten unterzeichneten die erste Kooperation von zwei Regionen aus zwei Ländern in der Kreislaufwirtschaft. NRW und Flandern werden in den kommenden fünf Jahren Wissen austauschen, Pilotprojekte starten, Fachkräfte ausbilden und gemeinsam Fördermittel beantragen. „Wir wollen vormachen, dass es geht", sagte Wüst. Nordrhein-Westfalen und Flandern würden zum Kreislauf-Zentrum Europas und sich gemeinsam dafür einsetzen, die Materialkreisläufe „so weit wie möglich" zu schließen, betonte Jambon. Die Vereinbarung der beiden Nachbarn ist ausdrücklich offen für weitere Länder und Regionen.
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen war beim Circular Valley Forum mit vier weiteren Kabinettsmitgliedern vertreten. Sie demonstrierten eindrucksvoll, dass Circular Economy ein Querschnittsthema ist. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Umweltminister Oliver Krischer, beide schon zum zweiten Mal Gast des Forums, bringen die Themen mit ihren Ressorts voran, aber auch in allen anderen Ministerien spielt es eine wichtige Rolle.

Mona Neubaur
, die Schirmfrau des Circular Valley ist, verdeutlichte in ihrer Rede beim Forum, wie dringend gehandelt werden muss: „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wenn es so weitergeht, dann sind wir erst 2065 dort, wo wir 2040 sein wollen." An die Unternehmerinnen und Unternehmer im Saal gerichtet sagte sie: „Unsere ökologischen Systeme drohen zu kippen. Das bedeutet für Sie: Ihnen gehen Ihre Assets verloren, wenn wir nicht etwas tun." Umgekehrt könne Circular Economy zum Wachstumsmotor für Nordrhein-Westfalen werden.

Die positive Energie des Forums beeindruckte auch NRW-Europaminister Nathanael Liminski und einen Gast aus New York. Er sei vom Circular Valley Forum fasziniert, weil es dort so viel „zupackende Zuversicht" gebe, sagte Liminski. Solche Zuversicht sei entscheidend, um Menschen zu motivieren, dass man die Wende trotz der gewaltigen Herausforderungen unserer Zeit schaffen könne, erläuterte Nanette Braun, Leiterin der Kommunikationskampagnen der Vereinten Nationen. Menschen bräuchten das Gefühl „Ich kann Teil der Lösung sein".

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Unterstützung aus dem Bundeskabinett
Circular Valley ist eine im Sommer 2021 gegründete Initiative, die die Circular Economy voranbringt und die erweiterte Rhein-Ruhr-Region zu deren globalem Hotspot macht. Das Forum ist dabei das Gipfeltreffen der Kreislaufwirtschaft. Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren einen Tag lang den Stand der Transformation, aktuelle Herausforderungen und neue Lösungen. Zu den Themen des diesjährigen Forums zählten erneuerbare Energien, unternehmensübergreifende und europaweite Zusammenarbeit, Finanzierung der Circular Economy und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.

Rückenwind bekam das Circular Valles Forum von zwei Mitgliedern der Bundesregierung. Umweltministerin Steffi Lemke und Finanzminister Christian Lindner unterstützten die Initiativen in Videobotschaften. Er begrüße sehr, dass Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen „regelmäßig zusammenkommen, um Erfahrungen auszutauschen und Politikempfehlungen zu geben. Wir nehmen sie sehr gerne auf", sagte Lindner. Kabinettskollegin Lemke erklärte, Circular Valley habe eine wichtige Vorbildfunktion: „Sie zeigen, welche Chancen in der Kreislaufwirtschaft stecken."
Startups mit neuen Ideen und ersten Meilensteinen
Inspiration erhielten die Gäste des Forums zudem von 14 internationalen Startups, die derzeit in der neuen Runde des Circular-Valley-Förderprogramms unterstützt werden. Bei einem DemoDay stellten die jungen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle vor. Sie präsentierten recycelbare Flügel für Windkrafträder, Bauteile aus modifiziertem Bambus oder Altglas und eine App, mit der man in der Landwirtschaft sehr viel Frischwasser spart. Die Gründerinnen und Gründer sind unter anderem aus den USA, Ecuador, Nigeria, dem Jemen und Singapur in die Rhein-Ruhr-Region gekommen.

Wie wichtig das Circular Valley für den weiteren Weg ist, bewiesen mehrere Startups früherer Förderrunden, die im Publikum des DemoDays saßen: Plastic Fischer hat gerade die 1000. Tonne Kunststoffmüll aus Flüssen in Indien und Indonesien geholt. Den ersten Partner aus der etablierten Wirtschaft fand das in Köln angesiedelte Unternehmen nach seiner Präsentation in Wuppertal vor zwei Jahren. Einen ähnlichen Meilenstein erreichte das Circular-Valley-Startup Bioweg, das soeben eine Partnerschaft mit Bayer geschlossen hat. Ziel ist es, biologisch abbaubare Saatgutbeschichtungen zu entwickeln.
Kommunikation über Kunst
Neben den Skulpturen von Tony Cragg transportierten weitere Kunstwerke die Botschaft des Circular Valley. HA Schult hatte vor der Historischen Stadthalle einen „Wertgiganten" aufgestellt, eine sechs Tonnen schwere Figur aus Elektroschrott. Im Gebäude zeigte der Fotograf Peter Voss auf 60 Bildern, wie die Ärmsten der Armen im und vom Müll leben.

Tony Cragg inspirierte das Forums-Publikum auch als Diskussionsteilnehmer. Der Mensch sei das einzige Lebewesen, das in die Materie expandiere, sagt er. Man müsse deshalb früh beginnen, weniger materiell geprägt zu leben. Der Brite plädierte dafür, das Thema schon in den Grundschulen zu lehren, damit die Menschen ein tiefes Verständnis von der Materie bekommen. Dann würden sie auch anders handeln und der Weg zur Circular Economy werde leichter zu gehen sein.
Gäste
Darüber hinaus besuchten unter anderem Ina Scharrenbach (NRW-Ministerin für Heimat, Bauen und Kommunales), Gunther Adler (Autobahn GmbH des Bundes), Henrik Ahlers (Ernst & Young Deutschland), Rolf Buch (Vonovia), Marc Ehrhardt (BASF Corporation USA), Prof. Dr. Manfred Fischedick (Wuppertal Institut), Prof. Dr. Walter Leitner (Max Planck Institut), Heike Prinz (Henkel), Prof. Dr. Lambert T. Koch (Deutscher Hochschulverband), Surendra Patawari (Gemini Corporation Belgien/Indien) und Patrick Wendeler (BP Europa) das Circular Valley Forum.
Weitere Informationen
Das nächste Circular Valley Forum findet am 15. November 2024 statt.

Die Fotos können für die Berichterstattung über das Circular Valley Forum honorarfrei verwendet werden. Quelle: Circular Valley / Jan Turek
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