2023-04-05
Circular Valley
Newsletter 1/2023
DemoDay Batch#4
Circular Valley weckt „den schlafenden Riesen" Kreislaufwirtschaft
Großes Finale für die aktuelle Förderrunde der Initiative für die Circular Economy: 14 Startups präsentierten beim DemoDay ihre Ideen. Rückenwind gab es aus Wirtschaft und Politik.
Es gibt eine Emission, die sogar von Circular Valley®, der Initiative für Kreislaufwirtschaft, sehr geschätzt wird. Es ist der Geräuschpegel nach den Präsentationen der internationalen Startups beim DemoDay. Der war beim großen Finale der aktuellen Förderrunde besonders hoch, da die jungen Unternehmen aus der ganzen Welt Ideen präsentierten, mit denen sich Milliarden Tonnen von Abfällen und CO2 vermeiden sowie Milliarden Kubikmeter Wasser retten lassen. Entsprechend groß war das Interesse aus der etablierten Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Die Entscheiderinnen und Entscheider diskutierten intensiv mit den Startups, die unter anderem eine Wasserentsalzung mit Solarenergie, eine Plattform für den Handel mit industriellen Abfällen und wiederverwertbare Boxen für den E-Commerce entwickelt haben.

Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW und Schirmfrau des Circular Valley®, verdeutlichte beim DemoDay, was die Startups leisten:
Unser Wirtschaftsleben auf den Kopf zu stellen, von der Linie zum Kreis zu bringen – das ist die Aufgabe, derer sich das Circular Valley® annimmt.

Mona Neubaur,
stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW und Schirmfrau des Circular Valley®
Und welches Potential hier zusammenkommt, das sehen wir heute wieder an vielen beeindruckenden Beispielen." Neubaur erläuterte den Weg zu Klimaneutralität, Rohstoffleichtigkeit und Nachhaltigkeit. „Wir brauchen funktionierende Geschäftsmodelle, die eine Kreislaufführung möglich machen: Nutzen statt Besitzen, intelligente Matching-Plattformen, auf denen Produkte ein zweites, drittes oder vierte Leben führen, und viele mehr", sagte die Landeswirtschaftsministerin.

Matching ist eines der zentralen Ziele von Circular Valley®. Die Initiative macht die erweiterte Rhein-Ruhr-Region zum globalen Hotspot der Kreislaufwirtschaft, zum Silicon Valley der Circular Economy. Sie bringt Startups aus der ganzen Welt nach NRW und unterstützt sie dabei, ihr Geschäftsmodell weiterzuentwickeln – mit hochkarätigen Coaches und Mentoren und, indem sie sie mit möglichen Partnern aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenbringt. Die 14 Startups, die in den ersten Monaten 2023 im Circular Valley® waren, brachten für die möglichen Matches Ideen zu grünem Bauen, erneuerbaren Energien, Plattformen, Wasseraufbereitung und Abfallmanagement mit.

Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, ordnete diese Entwicklung beim DemoDay in den politischen Kontext ein. Die Circular Economy sei ein „schlafender Riese" in Nordrhein-Westfalen, den man nun wecken wolle. Die Landesregierung werde in den nächsten Monaten ebenso wie der Bund eine Strategie zur Kreislaufwirtschaft vorlegen.
Wenn wir schon Rohstoffe importieren müssen, dann sollten wir das nur einmal machen und sie dann im Kreis führen.

Viktor Haase,
Staatssekretär im NRW-Umweltministerium
Und an die Circular-Valley®-Startups gerichtet: „Ihr wirtschaftlicher Erfolg ist die Sicherung unserer Zukunftsgrundlagen."
Wer beim Wecken des schlafenden Riesen wesentlich helfen kann, erläuterte Dr. Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen, die von Anfang an Teil der Initiative Circular Valley® ist. Die Summe, die für den Klimaschutz zusätzlich pro Jahr erforderlich sei, könne der Staat unmöglich alleine aufbringen, dafür brauche es auch die Privatwirtschaft, sagte Eurich. Versicherungen seien in diesem Kontext verlässliche Kapitalgeber. Sie managten insgesamt rund 1,8 Billionen Euro und werden diese immer stärker in nachhaltige Projekte investieren. Die Barmenia hat dazu sogar eine Gesellschaft für innovative Geschäftsmodelle gegründet: BNS, kurz für Barmenia next strategies.

Wie Startups und etablierte Wirtschaft besser zusammenkommen können, diskutierte Circular-Valley®-Initiator Dr. Carsten Gerhardt zum Abschluss des DemoDays mit Dr. Johannes Velling. Er hat in verschiedenen Projekten von Bund und Land (unter anderem „Exist" und mit dem HighTech-Gründerfonds) rund 5000 junge Unternehmen gefördert. Seine Ratschläge: Mehr klappern, um die eigenen Ideen noch besser zu verkaufen. Größer denken, also über die eigene Region hinaus. Und eine gemeinsame Kultur mit den großen Unternehmen finden.

Auch nach dem DemoDay geht die Arbeit für die Kreislaufwirtschaft im Circular Valley® mit vollem Schwung weiter. Dabei weiß die Initiative einen weiteren Partner an ihrer Seite, mit dem sie nun eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnete: mit dem Global Entrepreneurship Centre (GEC). Die Gesellschaft hilft Startups, ihr Geschäftsmodell zu skalieren und fit zu machen für die nächsten Investorenrunden. Unter den Startups, die ihre Ideen beim DemoDay vorgestellt haben, waren gleich mehrere, die nun vom GEC unterstützt werden. Auch ein Thema, das für den angenehm hohen Geräuschpegel bei den Gesprächen im Circular Valley® sorgte.
Einen Mitschnitt des DemoDays von Circular Valley® finden Sie hier.
DemoDay Batch#4 - Aftermovie
23.03.2023 I Historische Stadthalle Wuppertal

Giga-Impact
Circular-Valley-Startups haben Ideen, die Milliarden Tonnen Emissionen vermeiden
14 junge Firmen aus der ganzen Welt haben in den vergangenen Monaten in der erweiterten Rhein-Ruhr-Region ihre Geschäftsmodelle vorangebracht. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte, aber eine wichtige Gemeinsamkeit: einen „Giga-Impact".
Sie kamen unter anderem aus Palästina, Singapur, den USA oder Kenia, sie widmen sich der Wasseraufbereitung, dem Abfallmanagement, Plattform-Lösungen, grünem Bauen oder erneuerbaren Energien: die 14 Startups, die an der vierten Runde des Circular-Economy-Accelerator-Programms teilgenommen haben. Ihre Ideen können CO2 oder Müll in einer Größenordnung von Milliarden Tonnen vermeiden, wie der folgende Überblick über die jungen Unternehmen zeigt:
Wasseraufbereitung und -entsalzung
  • Colea
    Palästina
    Das Startup aus Palästina hilft mit seiner Idee den Oliven-Farmen und -Mühlen weltweit. In diesem Teil der Landwirtschaft fallen weltweit rund 30 Millionen Kubikmeter Abwasser pro Jahr an. Colea AgriTech hat eine Technik entwickelt, die es ermöglicht, dieses Wasser so aufzubereiten, dass es erneut eingesetzt werden kann. So arbeiten die Oliven-Produzenten zirkulär und profitabler.

    Foto: Thaer Thafesh

  • CyFract
    Deutschland
    Die Münchener sorgen für einen großen Entwicklungsschritt bei den ganz kleinen Teilchen. Bisher ist es mit einem hohen Energieaufwand verbunden, wenn man Mikropartikel aus dem Wasser fischen möchte. Viele Filtersystem haben zudem Schwächen. CyFract versetzt Wasser in Rotation und trennt so die winzigen Teile ab. Dafür ist viel weniger Energie erforderlich.

    Foto: Tayyar Bayrakci
  • Desolenator
    Niederlande
    Die Niederländer nutzen die Natur, um aus dem Meer Trinkwasser zu gewinnen. Die Gründer haben die weltweit erste solarthermische Lösung zur Entsalzung entwickelt. Die Kraft der Sonne sorgt dafür, dass frisches Wasser im großen Maßstab verfügbar ist – und dass es auch noch nachhaltig produziert wird.

    Foto: Marc Alexander Schwarze, Nick Heinemann
  • Bio-Recycler
    Kenia
    Die Idee der kenianischen Gründer bedeutet für ihr Heimatland und weit darüber hinaus eine große Hoffnung. Aufgrund massiver Umwelt- und Wasserverschmutzung steht kaum sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Das Startup recycelt Wasser – aktuell schon 13.200 Liter pro Tag.

    Foto: Calvince Okello
  • Hydroleap
    Singapur
    Das Startup aus Singapur konzentriert sich auf industrielle Abwässer. Dank seiner Technik ist nur noch ein Minimum an Chemie erforderlich, der Bedarf sinkt um 80 Prozent. Zugleich konnten auf diesem Weg 40 Prozent mehr Wasser gerettet werden. Schöner Nebeneffekt für die Unternehmen: Die Kosten sanken dadurch um rund 30 Prozent. In Asien hat Hydroleap schon viel Aufmerksamkeit für sein Modell gewonnen, nun soll die Technik nach Europa kommen – mit der Hilfe von Circular Valley®.

    Foto: Lakshmi Jothinathan, Preneshan Reddy
Abfallmanagement und Verpackung
  • Lixo
    Frankreich
    Das französische Startup setzt Künstliche Intelligenz ein, um echte Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Die Technik analysiert Müll in Echtzeit, während er übers Fließband läuft, und gibt so einen genauen Überblick, welche Wertstoffe sich darin befinden. So wird das Abfallmanagement transparenter, effizienter und nachvollziehbarer. Die Lösung von Lixo ist deshalb für viele Akteure entlang der Wertstoffkette interessant, etwa für Entsorger, Sortierer und Recycler. Das junge Unternehmen hat bereits große Partner wie Suez und Veolia gewonnen und möchte nun im nächsten Schritt international wachsen.

    Foto: Marjorie Darcet
  • Rhinopaq
    Deutschland
    Für die Gründer aus Essen bildeten eine bittere Zahl und das Bild von Schiffscontainern den Anfang ihrer Idee. Die bittere Zahl: Jeder vierte Baum wird für Verpackungen gefällt. Das müsste nicht sein, wenn Pakete im Online-Handel wie Container wären, also immer wieder genutzt werden könnte. Und genau das gelingt mit den Boxen und Umschlägen aus recyceltem Polypropylen, die Rhinopaq entwickelt hat. Sie ersetzen die Einwegverpackungen zum Beispiel beim Versand von Werkzeugen, Pflegeprodukten, Reinigungsmitteln, Kaffee, Spielsachen und Haustier-Futter.

    Foto: Matthias Thesing (links) und Marc Diefenbach
  • Circular Valley Delivery
    Deutschland
    Das Projekt stellen wir hier im Newsletter in einem eigenen Text vor, den Sie hier finden.

    Foto: Dr. Carsten Gerhardt
Grünes Bauen
  • RecycleX
    Indien
    Das Startup aus Indien stellt seine Produkte aus industriellen Abfällen oder gebrauchtem Plastik her. So werden zum Beispiel aus industrieller Schlacke, Flugasche und Metallmüll neue Ziegel, Pflastersteine, Fliesen, Pflanzgefäße, Bänke und Bordsteine. Ein „Fly Ash Brick" von RecycleX enthält keine natürlichen Rohstoffe und vermeidet ein Kilogramm CO2. Die Lösung der Gründer ist folglich eine doppelte: Es entsteht kein Müll, weil Stoffe im Kreislauf bleiben. Zugleich sinkt der Zement-Bedarf erheblich und mit ihm die Klima-Belastung. RecycleX ist für ein großes Spektrum von möglichen Partnern relevant. Es reicht von den Müllsammlern bis zur Industrie und Bauwirtschaft. Das gilt insbesondere für Regionen in der Welt, die boomen und deren Infrastruktur wachsen muss.

    Foto: Abhishek Chhazed
Plattform-Lösungen
  • Cyrkl
    Tschechien
    Die Gründer aus Tschechien und Österreich haben Europas größte Abfall-Onlineplattform geschaffen – mit mehr als 18.000 registrierten Unternehmen in elf Ländern. Cyrkl bietet drei Services an: Es gibt einen kostenfreien Marktplatz, den Kundinnen und Kunden eigenständig nutzen können. Für komplexere Fälle bietet das Unternehmen zu seinem Marktplatz auch eine kostenpflichtige Beratung an, um Verkaufende und Kaufende durch den Prozess zu begleiten. Noch intensiver wird die Beratungstätigkeit von Cyrkl im dritten Feld, in dem es um strategische und strukturelle Lösungen geht. Dort erhalten die Kunden Analysen der Abfälle und Vorschläge für die anschließend passenden Wege.

    Foto: David Mattersdorfer (links) und Cyril Klepek
  • MikaCycle
    Frankreich
    Die Franzosen und Amerikaner sind Experten für Plastik-Recycling. Es hat zunächst die Schmerzpunkte und Schwachstellen im Beschaffungsprozess erforscht – durch seinen globalen Marktplatz für hochwertiges recyceltes Plastik. Die wichtigen Erkenntnisse aus diesem Prozess: Der Handel dort soll für beide Seiten so einfach wie möglich sein. Qualität und Vertrauen stehen an erster Stelle, deshalb sind transparente Lieferketten ein ganz wichtiger Baustein fürs Plastikrecycling. Das Ziel von MikaCycle: Wo man Plastik nicht vermeiden kann, soll so viel wie möglich im Kreislauf bleiben. Dazu will man die Recycling-Verfahren standardisieren und ergiebiger machen.

    Foto: Scott Brooks
  • Clickwaste
    Deutschland
    Die Heidelberger machen bereits in ihrem Slogan klar, welche Veränderung mit der Plattform verbunden ist. Er lautet „Turning waste to value". Das bedeutet: Abfallstoffe, für die Betriebe bisher zahlen mussten, um sie zu entsorgen, werden plötzlich zu einer Quelle neuer Erträge. Clickwaste bietet Auktionen für eine Vielzahl von Materialien an – ganz so, wie man es als Privatperson von den Online-Marktplätzen kennt.

    Foto: Dr. Daniel Vuynovich (rechts)
Erneuerbare Energien aus Kreislaufsicht
  • 1s1-Energy
    USA
    Die US-Amerikaner entwickeln Wasserelektrolyse-Systeme für die Wasserstoffproduktion mit erneuerbaren Energien. Während Wasserstoff heute vorwiegend mittels Methan und Kohle hergestellt wird, arbeitet 1s1 Energy an echtem grünem Wasserstoff. Dieser spielt eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung, vor allem in Industrie, Chemie und Fernverkehr. Die 1s1 Systeme sollen rund 30 Prozent kostengünstiger sein als vergleichbare Wasserelektrolysesysteme auf dem Markt.

    Foto: Daniel Sobek
  • CO2NVERT
    Italien
    Das italienische Startup hat eine Methode kreiert, um die bisherigen Produktionsweisen von Ethanol zu ersetzen. 95 Prozent des Ethanols weltweit stammt aus der Landwirtschaft. Die Folgen: hohe Emissionen, Bodenerosionen, Verlust der Artenvielfalt und enormer Wasserverbrauch. Die Lösung: CO2NVERT nimmt CO2, das bisher in die Atmosphäre gelangen würde und verbindet es mit grünem Wasserstoff zu nachhaltigem Ethanol. Dieses ist das erste einer ganzen Reihe von chemischen Produkten, die die Italiener grün herstellen wollen.

    Foto: Paolo Licata (rechts)

Abfallmanagement und Verpackung
Circular Valley Delivery: Der Lieferdienst, der auch mitnimmt
Unsere Städte sind von Transportfahrten geprägt: Pakete, Lebensmittel und Essen werden von zahlreichen Anbietern bis nach Hause gebracht. Es gibt zudem viele Leerfahrten – und damit viel Potential. Das hat im Circular Valley® zu einem neuen Vorstoß geführt.
„Wenn man mit so vielen Startups und Partnern arbeitet, dann entstehen auch eigene Ideen", sagte Dr. Carsten Gerhardt, Initiator von Circular Valley®, beim DemoDay. An dessen Ende stand er ausnahmsweise nicht auf der Bühne, um weitere junge Gründerinnen und Gründer aus der ganzen Welt vorzustellen, sondern um eine eigene Geschäftsidee der Initiative zu präsentieren. Sie heißt Circular Valley® Delivery und soll für einen wichtigen Umbruch im Lieferwesen sorgen.

Aktuell sind die Transporte, die die Städte prägen, mit zwei Problemen verbunden: Zum einen ist die letzte Meile dereguliert, das heißt, alle Anbieter fahren bis zu den Kunden. Zum anderen bringen die meisten dieser Anbieter ausschließlich etwas, nehmen aber nichts mit. So entsteht Müll, der am Ende meist verbrannt wird. Wenn die Konsumentinnen und Konsumenten die Verpackungen ordnungsgemäß entsorgen möchten, müssen sie verschiedene Container und Sammelstellen ansteuern. Das ist alles andere als effizient.

Deshalb soll Circular Valley Delivery ein Lieferdienst sein, der die letzte Meile für alle fährt und der Abfälle wieder mitnimmt, um sie möglichst sauber ins Recyclingsystem einzuführen. Zudem können die Mitarbeitenden in der Kundschaft Zusatzdienstleistungen erbringen, zum Beispiel Reparaturarbeiten im Haushalt, und auch Personen von A nach B befördern. Kurz: Dieser Lieferdienst kann mehr und macht viel weniger Leerfahrten.

Gerhardt nannte dem Publikum beim DemoDay fünf Voraussetzungen, die mit der Idee verbunden sind:
Fünf Voraussetzungen:
  • Circular Valley Delivery muss attraktive Fahrzeuge vorhalten. Das meint einerseits klug genutzten Raum fürs Bringen und für Mitnehmen, zum anderen ein Gefährt, in das Menschen gerne einsteigen, um sich zu ihrem Zielort bringen zu lassen.
  • Das neue Angebot muss mit praktischen wiederverwertbaren Transportboxen verbunden sein, um Abfall zu vermeiden und auf Hin- und Rückwegen alles sicher zu transportieren.
  • Der Lieferdienst braucht verlässliches Personal. Es müssen sehr sichere Fahrer sein, die zudem Vertrauen ausstrahlen, damit Kunden sie gerne für die Zusatzdienstleistungen in die Wohnung lassen.
  • Circular Valley Delivery benötigt eine große Anzahl Fahrzeuge, um den Markt gut bedienen zu können.
  • Und es braucht weitere Services, über die zusätzliche Zielgruppen erschlossen werden, die dann auch die Basis-Angebote in Anspruch nehmen.
„Das sind die Ideen, die wir nun diskutieren wollen", sagte Carsten Gerhardt mit Blick auf ein Thema, das sicher beim nächsten DemoDay weiter erörtert wird.

Besuche
Unternehmen aus NRW geben Circular-Valley-Startups Einblick in den Kreislauf
Gründerinnen und Gründer aus der ganzen Welt nehmen an der aktuellen Runde des Förderprogramms von Circular Valley® teil. Ein wichtiger Programmpunkt für sie: Besuche in Firmen, die an verschiedenen Stellen des Kreislaufs wirken: vom Rohstoff-Abbau bis zur Rückgewinnung von Wertstoffen.
Startups, die Circular Valley® in seinen Accelerator einlädt, nutzen die Zeit in der erweiterten Rhein-Ruhr-Region vor allem für zwei Dinge: Sie entwickeln mit hochkarätigen Mentoren und Coaches sowie im Austausch untereinander ihre Geschäftsmodelle entscheidend weiter. Und sie treffen die Partner aus dem großen Circular-Valley®-Netzwerk – in persönlichen Gesprächen, Diskussionsformaten im Plenum und vor Ort in den Unternehmen.

Diese Besuche sind für beide Seiten Höhepunkte jeder Runde des Förderprogramms. Die Startups lernen die Praxis im großen Maßstab kennen und sehen, wo ihre Ideen ansetzen und wie sie etablierten Unternehmen helfen könnten. Die Unternehmen bekommen frische Ideen und einen unverstellten Blick auf ihren Alltag.

Die 14 Startups aus dem aktuellen Förderprogramm hatten folgende Ziele für ihre Exkursionen
:

Die Lhoist-Gruppe ist ein weltweit führendes Unternehmen für Kalk und andere Mineralien. Der Hauptsitz ist in Belgien, die deutsche Zentrale in Wülfrath. Am nahegelegenen Standort in Wuppertal-Dornap haben die Circular-Valley®-Startups den Abbau des Kalks sowie die folgenden Prozessschritte begleitet. Die Steinaufbereitung besteht aus der Vor- und Nachzerkleinerung. Durch Sieben wird das Produkt in die entsprechenden Korngrößen klassiert. Darüber hinaus haben die Besucherinnen und Besucher eine beeindruckende Tafel entdeckt. Darauf erläutert Lhoist, wo Kalk überall zum Einsatz kommt. Auf der Tafel sind 16 Bilder zu sehen, von denen jedes für einen Industrie-Zweig steht: von der Metallproduktion über den Bahnverkehr bis zur E-Mobilität.

Für die fachkundigen Gäste aus der ganzen Welt war der Besuch bei Lhoist noch mit weiteren Erkenntnissen verbunden. Dazu zählte auch das Thema Renaturierung. Dort, wo Lhoist nicht mehr abbaut, wird das Areal der Natur zurückgegeben. Die Biodiversität dieser Flächen ist dann in der Regel höher als vor Beginn des Abbaus.

Das Supply Center Bergkamen ist der größte Standort der Bayer AG zur Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe. Mehr als 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertigen dort Steroidhormone, Kontrastmittel und Zwischenprodukte in höchster Reinheit. Schwerpunkte bei der Exkursion der Kreislauf-Startups waren die Strategie des Unternehmens zu Nachhaltigkeit und Circular Economy – in intensiven Gesprächen und ganz praktisch: Zu den Stationen auf dem Gelände zählten das eigene Kraftwerk und die Wasseraufbereitung. Bayer reinigt die Abwässer selbst, filtert einen Großteil der Chemikalien heraus und kann wesentliche Mengen wieder nutzen.

So wie die Startups zahlreiche Fragen stellten, wollten auch die Vertreterinnen und Vertreter von Bayer viel von ihren Gästen wissen: Wie kann man Startups passend unterstützen? Welche Bedürfnisse haben sie? Welche Anlaufstellen brauchen sie? – das waren einige der Themen, die beim Besuch erörtert wurden. Schöne Entdeckung am Rande: Auf dem Gelände steht ein Container des Circular-Valley®-Startups Circularity, das Arbeitskleidung sammelt und die Textilien recycelt.
Die kürzeste „Anreise" zu einem Unternehmen war mit dem Besuch bei Vorwerk verbunden. Der Accelerator befindet sich in einem Gebäude von Vorwerk, die Produktion war deshalb fußläufig zu erreichen. Der Circular-Valley®-Partner der ersten Stunde ermöglichte den internationalen Gästen einen Einblick in den gesamten Ablauf – und in seine Philosophie: Vorwerk legt großen Wert auf die Langlebigkeit seiner Produkte und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in Zeiten, in denen bei elektronischen Geräten vielfach noch eine Wegwerf-Kultur herrscht.

In der Nachhaltigkeit verfolgt Vorwerk drei große Ziele: weniger Emissionen, eine nachhaltige Lieferkette sowie eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Seit Juli vergangenen Jahres ist die Gruppe klimaneutral bezogen auf ihre eigenen CO2-Emissionen. Das Unternehmen senkte seinen Ausstoß kontinuierlich und gleicht die verbleibende Menge aus. Bis 2025 sollen im Vergleich zum Jahr 2016 zwei Drittel der Emissionen eingespart werden. Für die nachhaltige Lieferkette werden die internen Strukturen weiterentwickelt und Firmen entlang der Lieferkette für Nachhaltigkeit sensibilisiert.
Um Emissionsvermeidung anderer Art ging es in einem Raum von Vorwerk, der die Startups besonders beeindruckte: Das Klanglabor ist gegen alle Umweltgeräusche abgeschirmt. In dieser großen Stille misst man dann, ob eine Maschine zu laut oder zu leise ist.
Der international agierende Zangenhersteller Knipex konnte den Gründerinnen und Gründern die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft vor Augen führen. Die Metallzangen haben Kunststoffgriffe, und diese Kunststoffgriffe sollen so lang wie möglich und so fest, wie es nur geht, an den Zangen befestigt sein. Wie man sie dennoch im Kreislauf halten könnte, war eines der Gesprächsthemen.

Die internationalen Gäste erfuhren zudem, wie Knipex seine Nachhaltigkeitsstrategie praktisch umsetzt. Mit vielfältigen organisatorischen Maßnahmen und Investitionen werden die Energieeffizienz und Ressourceneffizienz systematisch gesteigert. Selbsterzeugter Solarstrom versorgt unter anderem die 13 eigenen E-Auto-Ladepunkte und Knipex ist Pilotpartner für die erste Windenergieanlage, die Strom aus böigem Wind erzeugen soll. In der Partnerschaft mit dem Circular-Valley-Startup Plastic Fischer säubert es Flüsse, und auf dem acht Hektar großen Firmengelände betreibt es ein umfangreiches Projekt zur Steigerung der Biodiversität.

Beim Besuch des Müllheizkraftwerks (MHKW) der Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal (AWG) ging es um den letzten Punkt des Kreislaufs, der zugleich wieder der erste sein kann. Ein MHKW mag zunächst wie das Gegenteil von Circular Economy klingen. Doch die thermische Behandlung von Abfällen ist sehr wohl ein Teil davon, wie die Startups vor Ort lernten. So produziert die AWG neben Strom und Fernwärme auch Wasserstoff, mit dem Linienbusse in Wuppertal nahezu emissionsfrei unterwegs sind. Dank der Fernwärmeversorgung aus dem MHKW konnte 2018 ein Wuppertaler Kohlekraftwerk abgeschaltet werden. Der Umwelt bleiben so jährlich mehrere 100.000 Tonnen CO2 erspart.

Wie die Exkursion zeigte, kümmert sich die AWG auch um das, was nach der thermischen Behandlung des Mülls übrigbleibt – die Schlacke. Ein wertvoller Rest: Denn die Schlacke enthält bis zu zehn Prozent Sekundärrohstoffe wie Eisen, Kupfer und Aluminium. Pro Jahr werden gut 12.000 Tonnen Metalle aus der Schlacke geholt und den verschiedenen Wertschöpfungsketten zugeführt. Dadurch schont die AWG Primärressourcen, Energieverbrauch und das Klima.

Eine der Fahrten brachte die Teilnehmer der vierten Förderrunde zu einer Firma, die selbst am Accelerator-Programm teilgenommen hatte: Carboliq in Ennigerloh. Dort steht die Recycling-Anlage, in der feste Kohlenwasserstoffe verflüssigt werden. Gäste und Gastgeber sprachen zunächst über chemisches Recycling. Da unter den Startups weitere Experten für Kunststoff waren, diskutierten die Beteiligten auf Augenhöhe mit Carboliq-Geschäftsführer Christian Haupts und brachten sich wechselseitig auf neue Gedanken.

Zweites Thema im Münsterland: die Rohstoff-Frage. Müll ist in gewisser Hinsicht der Rohstoff von Carboliq, weil man daraus wieder Wertstoffe macht, die andere dann als Basis ihrer Produkte nutzen. Das ist unter anderem ein wichtiger Beitrag zu einer zirkulären Wirtschaft, weil die Nachfrage nach Kunststoff weiter wachsen wird und weil derzeit 50 Prozent aller Polymerabfälle aussortiert und verbrannt werden. Folglich ging es bei dieser Exkursion auch um die Bedeutung von möglichst sortenreiner Sammlung.

Die hohe Bedeutung von Begrünung, die auch bei Lhoist und Knipex ein Thema war, vertieften die Circular-Valley®-Startups bei Leonhards. Das Familienunternehmen ist unter anderem spezialisiert auf Fassaden- und Dachbegrünungen. In Düsseldorf hat es am so genannten Kö-Bogen II acht Kilometer Hainbuch-Hecken auf die stufenartige Fassade gepflanzt. Der Effekt: Die Fassade würde sich bei Sonneneinstrahlung normalerweise bis auf 70 Grad Celsius erhitzen, die Hecke aber verhindert dies und wirkt als Hitzepuffer für das innenstädtische Klima.

Da Wasseraufbereitung eines der Schwerpunktthemen im aktuellen Förderprogramm ist, diskutierten die Startups mit den Vertreterinnen und Vertretern von Leonhards intensiv über Bewässerung.

Und so schloss sich bei den Exkursionen ein weiterer Kreis.
Besuche
Diese Besuche sind für beide Seiten Höhepunkte jeder Runde des Förderprogramms. Die Startups lernen die Praxis im großen Maßstab kennen und sehen, wo ihre Ideen ansetzen und wie sie etablierten Unternehmen helfen könnten. Die Unternehmen bekommen frische Ideen und einen unverstellten Blick auf ihren Alltag.

Animierte Erklärvideos
Filmpremiere beim DemoDay
Studierende des Studiengangs „Design Audiovisueller Medien" der Bergischen Universität Wuppertal haben unter der Leitung von Prof. Erica von Moeller und Sandeep Mehta in Kooperation mit der Circular Economy Accelerator GmbH kurze, leicht verständliche und animierte Erklärvideos zum Thema Kreislaufwirtschaft produziert. Darin werden wichtige Fragen geklärt: Was ist Kreislaufwirtschaft? Wie unterscheidet sie sich von einer linearen Wirtschaft und warum hat letztere keine Zukunft? Was wird im Circular Valley® getan und was ist der Circular Economy Accelerator? Was ist überhaupt ein Accelerator-Programm und was macht dieses Programm so besonders? Warum ist die Rhein-Ruhr-Region der ideale Standort für das Circular Valley®?
Die Uraufführung der Filme fand beim Demo Day in der Historischen Stadthalle Wuppertal statt. An dem Filmprojekt beteiligt waren außerdem Akademischer Rat Till Müller, Tabea Mittlebach, Leonie Sonntag, Julia Kaminska, Kevin Ramos Pinhao und Susanna Cuda.

Die Videos sind nun auf Youtube im Circular-Valley-Kanal abrufbar:

Kooperation
Toller Erfolg für Circular-Valley-Startup: Bioweg kooperiert mit Ginkgo Bioworks
Bioweg hatte seine Produkte schon erfolgreich in den Markt eingeführt, nun hat es einen Partner gefunden, der hilft, diese für die kommerzielle Nutzung in größerem Maßstab herzustellen.
Dieser Partner ist Ginkgo Bioworks, ein Biotechnologieunternehmen aus Boston, das sich auf die gentechnische Herstellung von Bakterien für industrielle Anwendung spezialisiert hat. Hauptinvestor von Ginkgo Bioworks ist Microsoft-Gründer Bill Gates.

„Das ist ein toller und großer nächster Schritt für Bioweg, zu dem wir ganz herzlich gratulieren", sagt Dr. Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Circular-Valley®-Stiftung, die Bioweg im vergangenen Jahr gefördert hat.


Prateek Mahalwar präsentiert Bioweg bei der TechTour.
Foto: Circular Valley®, Jan Turek
Das Startup mit Sitz in Niedersachsen hat sich dem Kampf gegen Mikroplastik verschrieben, das zum Beispiel in Pflegeprodukten enthalten ist.
Als biologisch abbaubare Alternative hat Bioweg „Micbead" entwickelt. Und die bisher üblichen Saatgut- und Dünger-Beschichtungen aus Erdöl und Acryl ersetzen die jungen Unternehmer durch ihr Produkt „Agriweg". Dank der nun vereinbarten Kooperation können solche Bio-Inhaltsstoffe in großem Maßstab und zu wettbewerbsfähigen Kosten produziert werden.

Netzwerk der Initiative für Kreislaufwirtschaft
Drei neue Partner für Circular Valley®
Das Netzwerk der Initiative für Kreislaufwirtschaft wächst weiter. In den vergangenen Wochen haben sich drei Unternehmen dem großen Kreis der Unterstützenden angeschlossen: die Deutsche Leasing, Accuride und EMKA.
Die Deutsche Leasing ist eine Gesellschaft, die rund 350 Sparkassen gegründet haben, um herstellerunabhängig Leasing anbieten zu können. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg vor der Höhe beschäftigt sich intensiv mit allen Fragen zukünftiger und nachhaltiger Mobilität. Die Partnerschaft für die Deutsche Leasing wird im Schwerpunkt die vent.io GmbH übernehmen. Sie entwickelt, forscht und investiert in digitale Lösungen für Kunden der Deutsche Leasing Gruppe.

Accuride ist ein marktführender Hersteller und Lieferant von Rädern sowie Wheel-End-Komponenten für die globalen Nutzfahrzeugmärkte. Das Solinger Unternehmen vollzieht folglich in Produktion und Logistik die Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaftsweise.

Die EMKA Beschlagteile GmbH ist Weltmarktführer für Verschlüsse, Scharniere und Dichtungen. Für sie zählt der Umweltschutz im Allgemeinen und der besonnene Einsatz von natürlichen Ressourcen im Besonderen zur grundlegenden Unternehmensphilosophie. In den vier Geschäftsbereichen Industry, Transport, Electronics und Production ist diese Philosophie fester Bestandteil von Planung und Durchführung.

Design for future
Partnertalk zum Design für die Zukunft
Obwohl sie aus verschiedenen Teilen der Wirtschaft und der Gesellschaft kommen, haben die Partner des Circular Valleys® ein gemeinsames Ziel: Sie wollen (noch) zirkulärer werden. Und sie sind davon überzeugt, dass diese Transformation nicht nur notwendig ist, sondern auch große Chancen bietet. Das hat der jüngste Partnertalk von Circular Valley® eindrucksvoll gezeigt.
In gewohnt vertraulicher Atmosphäre lag der Schwerpunkt des Austauschs dieses Mal auf dem Thema „Design for future". Ein Impuls dazu kamen von Holger Bramsiepe, Unternehmer, Berater, und Designer. Seine These:
Kreislaufwirtschaft beginnt nicht beim Recycling, sondern beim Design von Produkten.
Weil alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen und zugleich unterschiedliche Erfahrungen mit Lösungen haben, ist der Partnertalk entstanden. Er soll einen regelmäßigen Austausch der Beteiligten aus Unternehmen und Institutionen ermöglichen, bei dem alles offen angesprochen und konstruktiv diskutiert werden kann. Die Teilnehmenden inspirieren, ermutigen und bereichern einander wechselseitig mit ihren unterschiedlichen Perspektiven.

Erster Erfolg
Ganz besondere Zahnstocher
Rowen Meda, der Gründer des Startups Mutenga Bamboo, ist ein großer Fan des Rohstoffs Bambus.

Das hat er im Circular Valley® deutlich gemacht, als er an der zweiten Runde des hiesigen Förderprogramms teilnahm. Nun sendete er gute Nachrichten aus seiner Heimat Simbabwe: Bambus wird dort eingesetzt, um Zahnstocher herzustellen – und dies geschieht erstmals im Land. Bisher werden 100 Prozent der Zahnstocher importiert.


Rowen Meda, Mutenga Bamboo
Es ist die Geburt einer neuen, selbstversorgenden und nachhaltigen Industrie in Simbabwe, die den Landwirten eine neue Einkommensquelle eröffnet.

Rowen Meda,
Gründer des Startups Mutenga Bamboo

2023
Save the date
16. November 2023
Circular Valley® Forum
Der Termin für das große Treffen der Circular Economy steht fest: Am 16. November werden mehrere hundert Entscheiderinnen und Entscheider in der Historischen Stadthalle Wuppertal zusammenkommen. In verschiedenen Gesprächsformaten diskutieren sie einen Tag lang über Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft, neue Ideen und wichtige Fortschritte. Beim ersten Forum im vergangenen Jahr waren unter anderem der frühere UN-Direktor Klaus Töpfer, die Minister Mona Neubaur, Nathanael Liminski und Oliver Krischer sowie der Künstler HA Schult zu Gast.

Eindrücke vom Forum 2022 sehen Sie hier.
Erasmus-Schüleraustausch-Projekt
Schulworkshops zur Kreislaufwirtschaft
So international wie Circular Valley® war auch einer der jüngsten Schulworkshops der Initiative: Das Team arbeitete mit den Teilnehmenden eines Erasmus-Schüleraustausch-Projekts.
Die jeweils 13 Schülerinnen und Schüler aus Spanien und Deutschland widmeten sich gemeinsam dem Thema Nachhaltigkeit und in diesem Zusammenhang auch der Kreislaufwirtschaft.

In den Workshops lernen junge Menschen die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung kennen und diskutieren, wie man sie erreichen kann. Sie beschäftigen sich mit den Lösungen, die Circular-Valley®-Startups entwickeln haben, und simulieren die Gründung eines eigenen Kreislauf-Unternehmens.

Wer in seiner Schule einen Workshop zum Thema Kreislaufwirtschaft anbieten möchte, kann sich dazu gerne ans Circular-Valley-Team wenden.

Rheingold-Reisen-Wuppertal
Busse machen Heimat der Kreislaufwirtschaft noch sichtbarer
Das Logo von Circular Valley® ist nun auf Bussen von Rheingold-Reisen-Wuppertal zu sehen, wie die Geschäftsführer Andreas Mucke und Axel Blankennagel Ende März bekanntgaben.
Wer einen der Busse sieht, lernt etwas über seine Region: „#Heimat der Kreislaufwirtschaft" steht neben dem Logo. Ein großer QR-Code lädt ein, noch mehr zu erfahren.

Rheingold-Reisen-Wuppertal ist im Schwerpunkt auf der Rhein-Ruhr-Schiene und im Bergischen Land unterwegs. Das Traditionsunternehmen hat schon 1929 Menschen an den Wochenenden für Ausflüge zum Rhein gefahren. Heute ist das Unternehmen in den Bereichen Touristik, Gelegenheitsverkehr, Schulbus, Schienenersatzverkehr und ÖPNV tätig. Zur Flotte gehören mehr als 100 Reise-, Linien- und Schulbussen. Alle eigenen Fahrzeuge verfügen über umweltfreundliche Euro-6-Motoren und sind teilweise mit Hybrid-Modus ausgestattet.

Networking
Wie sich das Sammeln von Plastik doppelt lohnen kann
Flandern, das indische Unternehmen Gemini und Circular Valley® kooperieren beim Thema Plastikmüll. Davon profitieren tausende Sammler in Entwicklungsländern und unser Planet.
Die Plastikvermüllung und Ideen, wie man diese bekämpfen kann, zählten zu den heißdiskutierten Themen auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos: Das Material ist einerseits wertvoll, wenn es im Kreislauf gehalten wird, andererseits hoch schädlich, wenn es in die Umwelt gelangt. Vor allem Schwellen- und Entwicklungsländer sind von diesem Problem stark betroffen. Mehr als 50 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jedes Jahr deponiert, geraten in Flüsse und Meere oder werden einfach liegen gelassen. Zugleich gibt es mehrere Millionen Menschen, die versuchen, mit dem Sammeln und Sortieren von Plastikmüll Geld zu verdienen und ihre Familien zu versorgen. Bisher geschieht dies aber nur unter prekären Bedingungen und mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit, dass man sich aus der Armut befreit.
Beim Weltwirtschaftsforum haben Jan Jambon, Premierminister von Flandern, Ved Prakash, Direktor des indischen Unternehmens Gemini, und Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Circular Valley® Stiftung, vereinbart, diese beiden Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Sie wollen das so wichtige Sammeln von Plastik in den Entwicklungsländern im doppelten Sinne lohnend machen.

Gemini arbeitet mit Hochdruck daran, ein Plastik-Ökosystem mit fairen Preisen und Bedingungen aufzubauen. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, die Logistik effizient zu gestalten, Finanzmittel bereitzustellen und die Mitarbeitenden passend auszubilden. Entsprechend hat es seine Ziele für das Jahr 2025 definiert: 50.000 Tonnen Plastik recyclen und tausenden von Sammlern ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen. Dazu passen die ersten konkreten Schritte der nun vereinbarten Kooperation: Die Möglichkeiten und Ziele sollen weiterwachsen, unter anderem mit der Hilfe von Entwicklungsagenturen und den Circular-Valley®-Partnern.
Zum Hintergrund
Die Regierungen von Flandern und Nordrhein-Westfalen arbeiten derzeit daran, ihre Zusammenarbeit in der Kreislaufwirtschaft auszubauen. Jan Jambon hat dazu vorgeschlagen, Circular Valley® über die Rhein-Ruhr-Region hinaus bis nach Flandern auszuweiten und gemeinsam einen globalen Hotspot für die Circular Economy zu bilden. In Europas größter grenzüberschreitender Metropolregion leben rund 30 Millionen Menschen. Es gibt dort eine breite und starke Industrie, zahlreiche Marktführer der Kreislaufwirtschaft, weltweit führende wissenschaftliche Institutionen sowie eine Tradition, die bis zu den Anfängen der Industrialisierung auf dem europäischen Festland zurückreicht.

Wissens- und Technologietransfer
Länderübergreifendes Projekt für bessere Batterien
TraWeBa steht für Transformations-HUB Wertschöpfungskette Batterie und ist ein Zusammenschluss verschiedener Partner aus ganz Deutschland, um eine zentrale Energie-Frage zu lösen. Circular Valley® ist einer der TraWeBa-Partner.
Das Automotive-Cluster Ostdeutschland, die Automotive-Agentur Niedersachsen, die Initiative für Innovation und Standort im Saarland und vier Fraunhofer-Institute – das sind die namhaften Partner, mit denen Circular Valley® jetzt in ein hochspannendes Projekt namens TraWeBa startet. Das länderübergreifende Konsortium soll ein Konzept erarbeiten, um einen Wissens- und Technologietransfer entlang der Wertschöpfungskette der Batterie zu ermöglichen. Dieser ebenso ungewöhnliche wie wichtige Ansatz wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima gefördert.

Circular Valley® passt perfekt in dieses Team, da es den Beteiligten vor allem darum geht, einen Kreis zu schließen: Sie wollen bei den chemischen Grundstoffen der Batterie darauf achten, dass diese später wiederverwendet werden können, möchten die Produktion nachhaltiger machen und ein gutes Recycling ermöglichen.


Circular Valley® wird neben seiner zirkulären Expertise auch seine Erfahrungen zum letztgenannten Punkt einbringen. In unserem Förderprogramm waren bereits mehrere Startups, die Ideen haben, wie man Batterien ein zweites, drittes und viertes Leben gibt.

Andreas Mucke,
Managing Director of the Circular Economy Accelerator GmbH,
bei Circular Valley® verantwortlich für TraWeBa
So anspruchsvoll wie die Ziele des Projekts sind, so vielfältig sind seine Zielgruppen: Es sind die Unternehmen, die gemeinsam Lösungen entwickeln und umsetzen wollen. Hinzu kommen die Kammern und Verbände, die die Philosophie und Möglichkeiten des Ansatzes weitertragen, natürlich auch die Energieversorger sowie öffentliche Verwaltungen und engagierte Privatpersonen.

Für sie alle wird das Projekt nun in einem ersten Schritt den Wissens- und Technikstand rund um Batterien ermitteln und transparent machen. Dadurch werden gleichermaßen die relevanten Player und die Lücken im Kreislauf sichtbar, die dann im weiteren Verlauf angegangen werden. Eines braucht es dann noch: einen guten Weg, die Akteure zusammenzubringen. Das ist zum Glück aber ebenfalls eine der Stärken, die Circular Valley® ins Projekt mitbringt.